CBD-Öl: Ist CBD in Deutschland legal?

CBD-Öl: Ist CBD in Deutschland legal?

Besonders im Bereich der natürlichen Heilkunde erlangt der CBD-Wirkstoff einen immer größeren Stellenwert.
So werden heutzutage die verschiedensten CBD-Produkte auf den Markt gebracht, um als Nahrungsergänzungsmittel vorbeugend oder bei akuten Beschwerden zu dienen.

Immer häufiger stellen sich die Käufer solcher Produkte jedoch die Frage, ob es überhaupt legal in Deutschland ist, diesen Wirkstoff zu gebrauchen. Schließlich stammt der CBD-Wirkstoff aus der gleichen Pflanze, wie das illegale THC.

Ist der CBD-Wirkstoff legal? – nach aktueller Rechtslage (Juli 2020)

Diese häufig diskutierte Frage kann grundsätzlich mit einem „Ja“ beantwortet werden, da der Wirkstoff Cannabidiol in Deutschland nicht unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) fällt. Ein legales CBD-Produkt darf jedoch nach dem gesetzlich vorgeschriebenen Richtwert einen maximalen THC-Gehalt von 0,2% aufweisen. Wenn dieser Wert überschritten wird, kann bei der CBD-Einnahme eine psychoaktive Wirkung im Körper nicht mehr ausgeschlossen werden.

Ein weiteres Indiz für ein legal erworbenes CBD-Produkt stellt der Anbau der Hanfpflanze dar. So darf das CBD ausschließlich aus zertifizierten EU Nutzhanf-Sorten gewonnen werden. Auf diese Weise wird garantiert, dass diese Pflanzen ohnehin nur einen sehr geringen THC-Gehalt besitzen.

Auch in welcher Form der CBD-Wirkstoff eingenommen wird, spielt eine Rolle bei der Legalität von CBD. Ein CBD-Öl, Liquid, sowie auch verarbeitetes CBD in Cremes, Salben und Lotionen können bedenkenlos gekauft werden.

Vorsichtiger sollte man bei unverarbeiteten Produkten, wie CBD-Blüten oder CBD-Gras sein. Rein optisch betrachtet, können diese CBD-Produkte kaum von dem psychoaktiven, illegalen Marihuana unterschieden werden. So ist etwa in Berlin der Verkauf von CBD-Blüten nicht gestattet.

Da die Gesetzeslage in Deutschland bisher nur verarbeitete CBD-Produkte der Hanfpflanze als legal betrachtet, befinden sich etwa CBD-Blüten, sowie CBD-Gras oder CBD-Tee in einer rechtlichen Grauzone.

Es muss außerdem beachtet werden, dass CBD-Produkte ausschließlich als Nahrungsergänzungsmittel verkauft werden, nicht als Arzneimittel.

In welchen Ländern ist CBD legal?

Wenn man sich innerhalb der EU aufhält, kann grundsätzlich gesagt werden, dass ein CBD-Produkt mit einem THC-Gehalt unter 0,2% erstmal als legal angesehen wird. Jedoch unterscheiden sich die Regelungen der EU-Länder bei diesem Thema. Es sollte sich daher vor dem Reiseantritt noch genauer informiert werden, da es sonst zu Strafen in dem jeweiligen Land kommen kann.

Das gleiche gilt bei Reisen außerhalb der EU. So droht im schlimmsten Fall in Ländern wie Saudi-Arabien die Todesstrafe für den Besitz von Hanfprodukten.

Welches CBD-Produkt kann ich legal kaufen?

Ohne Bedenken können verarbeitete CBD-Produkte, in Form von Ölen oder Cremes, in Deutschland gekauft und benutzt werden. Anders sieht es bei unverarbeiteten Produkten aus, etwa bei CBD-Blüten. Der THC-Gehalt dieser Blüten kann theoretisch betrachtet durch verschiedene Verfahren erhöht werden. So können die Blüten beispielsweise in Alkohol aufgekocht werden, wodurch ein Missbrauch dieses CBD-Produkts nicht ausgeschlossen werden kann. Realistisch betrachtet, ist dieser Vorgang jedoch sehr aufwendig und vielmehr realitätsfern.

2018 kam es jedoch aufgrund dieser CBD-Blüten zu einer Großrazzia durch die Berliner Polizei. Hierbei wurden in mehreren Geschäften mit CBD-Produkten Cannabisblüten beschlagnahmt. Auch in München kam es zu solch einer Razzia, bei der auch CBD-Produkte mit einem geringen THC-Anteil von unter 0,2% eingezogen wurden.

Auch CBD-Zigaretten werden in Deutschland als problematisch gesehen. Sie hat zwar nur eine entspannende und keine berauschende Wirkung, doch auch dieses CBD-Produkt ist in Deutschland nicht erlaubt. Anders sieht es bei unserem Nachbarland Schweiz aus. Dort ist die CBD-Zigarette offiziell zugelassen.

Zu beachten ist außerdem das Herkunftsland des CBD-Produkts. Auch wenn verarbeitete CBD-Produkte etwa in Lebensmitteln auf den ersten Blick legal erscheinen, können sie einen zu hohen THC-Gehalt aufweisen. So liegt etwa in der Schweiz der Grenzwert des THC-Gehalts nicht bei 0,2%, sondern bei ganzen 1%.

Bei Unachtsamkeit können legale Produkte, wie CBD-Öl und CBD-Cremes bei der Einfuhr nach Deutschland plötzlich zu einem Strafverfahren führen.

Cannabidiol (CBD) im Überblick

Cannabidiol (CBD) ist neben Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) ein Bestandteil der Hanfpflanze und kommt in verschiedenen Pflanzenteilen vor. Solche sogenannten Cannabiniode haben unterschiedliche Wirkungen auf unseren Körper und dürfen nicht miteinander gleichgesetzt werden.

Seit einiger Zeit gewinnt der Wirkstoff CBD durch seine natürliche, medizinische Wirkung jedoch immer mehr an Bekanntheit. So sollen wenige Tropfen vom Cannabisöl etwa beruhigend, schmerzlindernd und entzündungshemmend bei den verschiedensten Krankheitssymptomen wirken. Hierzu zählen nicht nur körperliche Schmerzen, wie beispielsweise Migräne, sondern auch psychische Beschwerden, wie Depressionen bis hin zu Angstzuständen.

Hierbei kann das CBD mithilfe unterschiedlicher Darreichungsformen eingenommen werden. Zu den Bekanntesten zählen etwa Einnahmemöglichkeiten in Form von Öl, Kapseln, Cremes, Liquid und Tee.

Aber auch CBD-Zigaretten mit einem geringen CBD-Gehalt sind erhältlich, jedoch zurzeit noch nicht in Deutschland.

Was ist der Unterschied zwischen CBD und THC?

Äußerlich betrachtet, ist es schwierig zwischen THC und CBD zu unterscheiden. Beide Wirkstoffe sind als Cannabinoide in der Hanfpflanze zu finden, jedoch unterscheiden sie sich eindeutig in ihrer Wirkungsweise im menschlichen Körper.

So bindet sich etwa THC an die Nervenzellrezeptoren im Gehirn, wodurch Dopamin ausgeschüttet wird. Auf diese Weise kommt das berauschende „High“-Gefühl zustande und kann mehrere Stunden anhalten.

Dagegen ist CBD nicht in der Lage, psychoaktiv im Körper zu wirken, da sich der Wirkstoff nicht an die Rezeptoren im Gehirn bindet. So kann es zu keinem Rauschgefühl kommen, wodurch CBD demzufolge nicht als ein illegales Betäubungsmittel klassifiziert wird.

Ist CBD gefährlich?

Aufgrund des schlechten Images der Hanfpflanze wird sich oft gefragt, ob die Einnahme von Produkten mit CBD-Anteil gefährlich für den Verbraucher ist. Dies kann ganz klar verneint werden. Anders als die THC-Cannabinoide kann CBD keine Rauschwirkung im Körper hervorrufen und wird daher nicht als Droge angesehen. Aus diesem Grund kann keine gefährliche Abhängigkeit von CBD-Produkten entstehen, die im Körper langfristig gesundheitliche Schäden anrichten kann. Es wird stattdessen durch laufende Forschungsarbeiten immer wieder die positive Wirkungsweise von CBD auf den Körper bestätigt.

Bin ich nach einer CBD-Einnahme verkehrstüchtig?

Nach einer CBD-Einnahme kann bedenkenlos Auto gefahren werden. Grund hierfür liegt in der Wirkungsweise von CBD. Da es im Vergleich zu THC keine psychoaktive Wirkung im Körper entfalten kann, wird die Fahrweise auch nicht beeinträchtigt. Ausgenommen sind jedoch Nebenwirkungen, wie Benommenheit und Schläfrigkeit, die CBD bei manchen Endverbrauchern auslösen kann. Falls dies so ist, sollte auf die eigene Intuition gehört werden und das Auto muss stehen bleiben.

Auch die Frage nach Drogentests bei Fahrkontrollen wird häufig gestellt. Da CBD und THC in ihrer Struktur relativ gleich erscheinen, ist es durchaus möglich, dass Schnelltests positiv sein können. Jedoch kann nach einer genaueren Prüfung genau festgestellt werden, dass keine Drogen konsumiert wurden.

Die Problematik der „Novel Food“-Verordnung

Eine weitere Problematik bei der Legalitäts-Frage von CBD-Produkten stellt die Novel Food-Verordnung dar. Hierbei geht es dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit darum, dass für CBD-haltige Erzeugnisse vor dem Verkauf eine Zulassung für ein Arzneimittel oder eine Zulassung für ein neuartiges Lebensmittel beantragt werden muss.

Diese neuartigen Lebensmittel, auch „Novel Food“ genannt, sind laut der EU-Verordnung bestimmte Lebensmittel, welche vor dem 15. Mai 1997 nicht „in einem nennenswerten Umfang für den menschlichen Verzehr verwendet worden sind“.

Wenn verwendete Lebensmittel also vor dem Jahr 1997 protokolliert wurden, werden sie nicht als neuwertig bezeichnet.

Der Definition folgend, müssten Hanfprodukte daher strenggenommen erst als ein Novel Food zugelassen werden.

Im März 2020 hat sich jedoch die European Industrial Hemp Association erfolgreich dafür eingesetzt, dass CBD nicht dem Novel Food zugeordnet wird, da die meisten CBD-Produkte keine isolierten Cannabidiol-Extrakte sind. Vielmehr handelt es sich um Vollspektrumprodukte, welche aus der gesamten Hanfpflanze extrahiert werden und daher nicht als Novel Food gelten.

Darf ich CBD-Cannabis selbst anbauen?

Grundsätzlich dürfen Privatpersonen keine Cannabispflanzen für die eigenen Zwecke anbauen. Dieses Verbot ist unabhängig davon, ob die Pflanze einen THC-Anteil von unter 0,2% aufweist.

Im „Gesetz über die Alterssicherung der Landwirte” wird darauf aufmerksam gemacht, dass ausschließlich zertifizierte Landwirte eine Berechtigung für den Cannabispflanzen-Anbau besitzen.

Aber auch die Landwirte müssen den strengen Genehmigungen und Auflagen folgen. So dürfen nur bestimmte, lizenzierte Nutzhanf-Sorten, zum Beispiel “Sativa”, genutzt werden. Diese müssen zudem unter freiem Himmel angebaut werden.

Urteile zu Cannabisprodukten in Deutschland

Der Besitz und Konsum von THC aus der Cannabispflanze gilt seit dem Opiumgesetz im Jahr 1929 als illegal. 1958 wurde zudem auch Cannabis für den medizinischen Zweck in Deutschland verboten. Ab den 1970er Jahren wurde das illegale Cannabis jedoch erneut vermehrt konsumiert.

28 Jahre später, im Jahr 1998, wurde schließlich das erste Medikament mit Cannabis-Anteil „Dronabinol“ offiziell in Deutschland zugelassen, welches auf Rezept gegen Übelkeit bei Chemotherapien erhältlich ist. Auf diese Weise fand eine leichte Lockerung der strengen Verbote von Cannabis statt.

2017 wurde schließlich der medizinisch verwendete Hanf umfassend legalisiert und später Lizenzen zum heimischen Anbau der medizinischen Pflanze genehmigt.

Bis heute bleibt jedoch der Freizeitgebrauch von Cannabis ohne medizinische Verwendungszwecke bis auf Weiteres illegal.

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Artikelbild: © Tridsanu / Bigstock.com

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