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Viele Menschen leiden an Schlaflosigkeit und hoffen, ihr Problem mithilfe von GABA lösen zu können. Was aber genau versteht man unter GABA-Rezeptoren, die vielfach auch als GABA-A bezeichnet werden? GABA ist die Abkürzung für Gamma-Aminobuttersäure. Es hat eine verlangsamte Wirkung auf die Reize, die das Nervensystem erreichen. Der Körper soll sich so besser entspannen können.

Vielfach werden die GABA-Rezeptoren bei ADHS, Stress, PMS und bei Schlaflosigkeit eingesetzt. Man bekommt GABA sowohl als Kapseln wie auch als Pulver oder als Tee. Der Effekt macht sich hierbei hauptsächlich präsynaptisch bemerkbar, denn die Transmitter-Ausschüttung wird vermindert.

Was genau ist GABA?

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei GABA um Gamma Aminobuttersäure, die als der wichtigste Neurotransmitter im Nervensystem und den Nervenzellen agiert. Es handelt sich hierbei um körpereigene Substanzen, die auch als Agonisten bezeichnet werden. Neurotransmitter sind unter anderem auch Serotonin und Dopamin, die hauptsächlich im Gehirn wirken und somit die Gefühlslage entscheidend beeinflussen können.

Chemisch gesehen gehören die GABA-Rezeptoren zu den nicht-proteinogenen Aminosäuren. Für den Körper sind Aminosäuren essenziell sehr wichtig, denn nur damit können Proteine gebildet werden. Damit die Neuronen sowohl miteinander als auch mit den anderen Zellen kommunizieren können, benötigen sie Neurotransmitter, die als chemische Botenstoffe agieren. Es wird hierbei zwischen zwei Formen der Neurotransmitter unterschieden:

  • Inhibitorische Neurotransmitter
  • Exzitatorische Neutransmitter

Dabei wirken die inhibitorischen beruhigend wogegen die exzitatorischen eher anregend sind. Dies bedeutet, dass dabei das Gehirn stimuliert wird. Bereits in den 60er-Jahren hat man die Wirkungen von GABA als Transmitter erkannt. Er wirkt bei vielen Vorgängen zwischen Neuronen und Interneuronen im ZNS und kann auf den Körper folgende Auswirkungen haben:

  • er soll für einen schlaffördernden bzw. sedierenden Effekt sorgen
  • den Blutdruck stabilisieren
  • gegen Krämpfe wirken

Das inhibitorischen postsynaptische Potenzial (IPSP) bedeutet, dass eine lokale Änderung des Membranpotentials an postsynaptischen Membranen menschlicher Nervenzellen durch eine Hyperpolarisation der Zellmembran entstanden sind.

Wie wirken die GABA-Rezeptoren?

Das bekannte Glutamat zählt zu den exzitatorischen Neutransmittern und kann somit anregend wirken. GABA hingegen kann das Gehirn beruhigen, indem es zu einer Hemmung der Reize führt und sie nicht weiterleitet. GABA ist somit eines der natürlichen Anti-Stress-Mittel. Dennoch sollte man bedenken, dass GABA nicht beruhigend und hemmend wirkt, sondern vielmehr die Reize verlangsamt, die in das Nervensystem gelangen. Der Körper kann sich entspannen, weil die Reize die Nervenzellen langsamer erreichen.

Ist man längerer Zeit Stress ausgesetzt und kann sich nicht richtig entspannen, dann wirkt sich dies negativ auf den GABA-Spiegel aus.

GABA haben unter anderem folgende Wirkungen. Sie können

  • entspannend,
  • angstlösend,
  • schlaffördernd
  • und schmerzstillend

wirken. Es gibt aber noch weitere Wirkungsweisen von GABA, die mit Studien belegt sind.

Der Schlaf

Schlaflosigkeit ist ein weit verbreitetes Phänomen. Auf der ganzen Welt leiden rund 30 % aller Erwachsenen an Schlaflosigkeit. In Fachkreisen wird die Schlaflosigkeit auch als Insomnie bezeichnet. Die Insomnie umfasst jedoch nicht nur die Probleme beim Einschlafen, sondern auch das häufige Aufwachen in der Nacht sowie zu frühes Aufwachen oder generell unruhigen Schlaf. Da GABA eine beruhigende Wirkung haben kann und dabei die Erregbarkeit der Nervenzellen mindert, kann es auf natürliche Weise bei Insomnie helfen.

Bereits 2008 wurde hierzu eine Studie durchgeführt, die den Zusammenhang zwischen Schlaflosigkeit und dem GABA-Spiegel erforschte. Die Forscher fanden dabei heraus, dass alle Menschen, die an Schlaflosigkeit litten, auch einen niedrigen GABA-Spiegel hatten. Zumeist waren die Werte um rund 30 % niedriger als bei Menschen ohne Insomnie.

Der Stress

Wird der Körper über einen langen Zeitraum mit zahlreichen Reizen konfrontiert, dann wird das Gehirn durch die erregenden Neutransmitter mit Stresshormonen überflutet. Bei Stress kann Bewegung helfen, denn die hat einen positiven Einfluss auf die Stimmung. Hierzu gab es 2010 eine Studie, die belegte wie sich sportliche Betätigung auf die Stimmung auswirkt.

Das Glutamat

Neben dem Glutamat zählen GABA-Rezeptoren zu den zentralen Neurotransmittern im Nervensystem. GABA ist beruhigend und Glutamat erregend und dennoch haben beide den gleichen biologischen Weg. Bei einer erhöhten Immunaktivität, bei einer Entzündung oder bei Stress steigt die Glutamat-Aktivität an. Damit diese Erregung kompensiert werden kann, erhöht sich zwangsläufig die GABA-Aktivität. Dies geht natürlich nur, wenn das Nervensystem richtig funktioniert. Neurotransmitter pumpen dazu das Glutamat in sektorische Vesikel.

Steigt der Glutamat-Spiegel, dann sollte auch immer der GABA-Spiegel ansteigen. Man spricht dann von einem allostatischen Mechanismus. Der Körper versucht mittels Homöostase das Gleichgewicht wiederherzustellen. Ist der Glutamat-Spiegel höher als der GABA-Spiegel kommt es zur Reizüberflutung, Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen und Ängstlichkeit.

Angstlöser

Mit GABA-Rezeptoren kann die Erregbarkeit der Synapsen heruntergesetzt werden. Betroffene leiden dann oft unter Angst, Angespanntheit oder innerer Unruhe. In Gefahrensituationen ist dies normal, denn es versetzt den Körper in Alarmbereitschaft und verbessert die Reflexe, damit man schneller reagieren kann. Jedoch führen solche ständigen Ängste zu Panikattacken, was wiederum die Psyche belastet. In dieser Situation haben sich GABA und GABA-analoge Wirkstoffe bewährt.

ADHS

Bei ADHS handelt es sich um eine Aufmerksamkeits-Hyperaktivitäts-Störung, die sowohl Kinder wie auch Erwachsene betreffen kann. Zu den Symptomen zählen Hyperaktivität, Impulsivität oder auch eine eingeschränkte Aufmerksamkeitsspanne. Studien haben bewiesen, dass Kinder mit ADHS eine geringere Konzentration von GABA-Rezeptoren im Gehirn haben als welche ohne ADHS.

PMS

PMS ist das prämenstruelle Syndrom im weiblichen Zyklus. Die Symptome sind:

  • Heißhunger
  • Müdigkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Bauch- und Unterleibskrämpfe

In Studien wurde die GABA Konzentration im occipitalen Kortex mit der von Frauen ohne PMS verglichen. Bei PMS ist der GABA-Spiegel gestört. Es sollte hierbei auf den Östrogenwert geachtet werden. Mittlerweile konnten zwei humane Rezeptorsubtypen identifiziert werden.

Epilepsien

Durch ein Defizit der GABAergen Neurotransmitter können Epilepsien verursacht werden. Hierfür sprechen unter anderem die krampfhemmende Wirkung von Diazepam, einer GABA-Potenzierung, sowie der Anfall-auslösenden Eigenschaft von Bicucullin. Daher werden bei Menschen mit Epilepsie vielfach Antiepileptika verordnet. Diese hemmen unter anderem den Abbau von GABA. Wichtig sind hierbei unter anderem die GABA-A- und GABA-B-Rezeptoren.

Als letzter Rezeptor wurde der GABA-C-Rezeptor als Mitglied der Rezeptoren-Familie entdeckt. Dieser kommt wahrscheinlich nur in der Netzhaut vor.

Die Synthese aus Glutamin

GABA-Rezeptoren können nicht direkt aus der Synthese von Glutamin entstehen. Für die Synthese wird Glutamat-Decarboxylase (GAD) benötigt.

Die GABA-A-Rezeptoren

Es handelt sich hier um fünf verschiedene Untereinheiten, die aus Ionenkanälen aufgebaut sind. Der Rezeptor verfügt über Bindungsstellen für Benzodiazepine, Barbiturate und Neurosteroide. Diese sind sowohl im Hirn wie im Rückenmark verteilt und zählen zu den wichtigsten inhibitorischen Rezeptoren im zentralen Nervensystem (ZNS). Gleichzeitig sind sie in breitem Maße an der motorischen Kontrolle des Kleinhirns sowie den Basalganglien beteiligt.

Ebenfalls zu den GABAergen Zellen gehört die Purkinje Zelle, die ihren Sitz im Kleinhirn hat. Dies ist wiederum wichtig für die Koordination von Bewegungsabläufen wobei der Rezeptor seine Wirkung durch eine Erhöhung der Permeabilität für Chlor-Ionen bekommt. Die Erregung der Zelle wird dadurch gehemmt. Des Weiteren handelt es sich beim GABA-A-Rezeptor um einen ionotropen Rezeptor, der in unterschiedlichen Subtypen vorkommt. Neben einer Bindestelle für die Aminobuttersäure hat er weitere Bindestellen für Benzodiazepine und Barbiturate. Flumazenil ist ein kompetitiver Antagonist an der Bindestelle Benzodiazepin.

Die GABA-B-Rezeptoren

Ein GABA-B-Rezeptor besteht aus den Untereinheiten GABA-B1 und GABA-B2. Gemeinsam bilden Sie ein Makromolekül, das auch Tetramer genannt wird. Dabei ist der Rezeptor an ein G-Protein gekoppelt. Sobald GABA ins Spiel kommt, werden Untereinheiten der G-Proteine aktiviert, was wiederum die Fusion von Vesikeln vermindert. Gleichzeitig werden Kaliumkanäle geöffnet, was zu einer Verlangsamung der Hyperpolarisation der Zelle führt. Dennoch ist es stärker als bei GABA-A-Rezeptoren, die sich im Rückenmark befinden und dort als zentrales Muskelrelaxans wirken. Als GABA-Derivat wird unter anderem das Arzneimittel Baclofen verordnet, was eine Abnahme des spastischen Muskeltonus zur Folge hat.

Was ist Glycin?

Glycin ist die kleinste Aminosäure und hat dennoch ein großes Potenzial. Sie sorgt für mehr Beweglichkeit in den Gelenken, entspannt beim Einschlafen und sorgt für Energie in den Muskeln.

Der metabotrope Rezeptor

Metabotrope Rezeptoren gehören zu einer Gruppe von Transmembranproteinen, die nach ihrer Aktivierung Signale über sogenannte Second Messenger oder Intrazellulärtransmitter steuern.

Was sind ligandengesteuerte Ionenkanäle?

Durch die Bindung eines Botenstoffs kommt es durch ligandengesteuerten Ionenkanälen zu einer Öffnung des Kanals. Dabei muss das Kanalprotein über eine spezifische Bindungsstelle für den Botenstoff verfügen.

Wichtige Medikamente im Zusammenhang mit GABA-Rezeptoren

  • Benzodiazepine gehören zu den Tranquilizern und verstärken die sedative Wirkung von GABA.
  • Tiagabin erhöht die Konzentration von GABA im synaptischen Spalt. So kann das Auftreten von Epilepsie gemindert werden.
  • Propofol wird für Narkosen in Kliniken verwendet. Durch das Einströmen über eine Mund-Nasen-Maske wird der Patient narkotisiert.

Zusammenfassung

Bei der Gamma-Aminobuttersäure handelt es sich um eine körpereigene Substanz, die auch als GABA bezeichnet wird. Die Neurotransmitter gehen eine Bindung mit den Nervenzellen ein und befinden sich in den verschiedenen GABA-Rezeptoren.

Die häufigsten Fragen / FAQ

🔎 Was hemmt GABA?

Gaba-Rezeptoren hemmen in der Bauchspeicheldrüse die Produktion von Glucagon. Diese Rezeptoren sind aber auch im Gehirn vorhanden.

💆 Was machen GABA Rezeptoren?

GABA ist ein Neurotransmitter, dieser kann an GABA-Rezeptoren anbinden und somit eine hemmende Wirkung auf die Nervenzellen entfalten.

🤨 Was macht GABA im Gehirn?

GABA wird im Gehirn und in der Bauchspeicheldrüse gebildet. Zuständig ist der Neurotransmitter unter anderem für das mentale Entspannen.

👤 Wo ist GABA enthalten?

GABA wird vom Körper selbst produziert, dazu benötigt dieser aber Glutamat.

Quellen und weiterführende Links:

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