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Wie CBD bei Parkinson unterstützen kann

Morbus Parkinson (oft mit Parkinson abgekürzt) ist die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Allein in Deutschland leiden nach Daten von Krankenkassen rund 400.000 Menschen an dieser Krankheit – weltweit sind es über 6,1 Millionen (Stand 2016).

Die Krankheit ist behandelbar, aber nicht heilbar. Ein großes Potenzial bei der Behandlung sehen Experten im Cannabinoid Cannabidiol (CBD). Immer mehr Parkinson-Patienten greifen auf erhältliche Nahrungsergänzungsmittel mit CBD zurück. Ob der Bestandteil der Hanfpflanze Betroffenen tatsächlich Linderung verschaffen kann – das erklären die folgenden Zeilen.

Die Zellen sterben im Gehirn: Das ist Morbus Parkinson

Nach Alzheimer ist die Parkinsonkrankheit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Ihr deutscher Name „Schüttellähmung“ beschreibt dabei die häufigsten Symptome: gestörte Bewegungsabläufe und unkontrolliertes Zittern. Der englische Arzt Dr. James Parkinson beschrieb bereits im Jahr 1817 erstmals diese Bewegungsstörungen, weswegen die Krankheit nach ihm benannt wurde. Ursache für die Symptome ist eine Rückbildung derjenigen Nervenzellen (Neuronen), die für die Produktion des Botenstoffes Dopamin verantwortlich sind.

Experten nennen diese Nervenzellengruppe wegen ihrer dunklen Erscheinung schwarze Substanz – „Substantia nigra“. Sie gehört zu der Gruppe der Basalganglien, die für die Kontrolle von Bewegungen mitverantwortlich sind. Die Aufgabe der schwarzen Substanz wurde um 1950 entdeckt.

Absterben und Verlust der „Substantia nigra“ ist im Laufe eines Lebens normal: Bei gesunden Menschen sterben rund 2.400 Zellen im Jahr. Handelt es sich jedoch um das Parkinsonsyndrom, ist dieser Abbauprozess deutlich rasanter: Die ersten Anzeichen sind meist erst zu erkennen, wenn rund 50 bis 60 Prozent der Zellen bereits abgestorben sind.

Steifheit und Tremor sind typische Symptome von Parkinson

Die Krankheitsanzeichen zeigen sich nur langsam. Am häufigsten sind unterschiedliche Störungen der Bewegung. Generell werden diese typischen Krankheitssymptome beschrieben:

  • Steifheit der Muskeln (Rigor)
  • Zittern (Aktions- und Ruhetremor)
  • Verlangsamung der Bewegungen (Hypokinese)
  • Verlust der Muskelkontrolle (gestörte Haltungsstabilität)

Ein allererstes Anzeichen, das auf Parkinson hindeuten kann, ist eine gewisse Steifheit, beispielsweise Probleme beim Schreiben oder das allgemeine Gefühl, alles falle schwerer. Das Zittern kann zunächst nur bei einem Finger beginnen, sich aber immer weiter ausweiten. Die Sprache wird undeutlicher. Betroffen sprechen oft leiser und zögerlicher. Automatische Bewegungen stocken, unbewusste Motorik taucht auf wie ein Blinzeln oder ein Lächeln.

Je länger die Krankheit dauert, desto schlimmer können die Symptome werden. Dies kann bis zum Verlust von Laufen oder Sprechen führen. Gleichgewichtsstörungen und die Beeinträchtigung von vegetativen Funktionen (Blutdruckregulation) können weitere Folgen sein. Patienten berichten zudem von Schlafstörungen, Depressionen und Schluckbeschwerden.

Häufiges Auftreten im Alter

Von Parkinson sind Männer und Frauen gleichermaßen betroffen. Das Durchschnittsalter bei der Diagnose liegt um die 60 Jahre. Je älter Menschen sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, an Parkinson zu erkranken: Ein Prozent der 60-Jährigen leiden unter dieser Krankheit, bei allen 80-Jährigen sind es schon drei Prozent. Aber auch vor dem 40. Lebensjahr können Fälle auftreten – bei zehn Prozent der Erkrankten tritt sie schon in diesem jüngeren Alter auf. Die Ursache für Parkinson ist noch weitestgehend unbekannt.

Behandlung von Parkinson

Bisher wird die Krankheit nur symptomatisch behandelt, also die Erscheinungen gelindert. Parkinson ist unheilbar. Ziel ist es, den niedrigeren Dopaminstoffwechsel auszugleichen. Gängige Medikamente sind unter anderem Levodopa (L-Dopa), Dopamin-Agonisten und COMT-Hemmer sowie MAO-B-Hemmer zur Unterstützung der Medikamentenwirkung. Physiotherapie, Logopädie und psychotherapeutische Maßnahmen haben ebenfalls Anteil an der Behandlung.

Jedoch haben herkömmliche Medikamente auf lange Sicht auch unerwünschte Wirkungen – wie beispielsweise nach L-Dopa das Auftreten weiterer motorischer Komplikationen und Dyskinesien.

CBD: Ein Bestandteil von Cannabis mit positiven Wirkungen

Cannabidiol (kurz CBD) ist ein Bestandteil der Hanfpflanze – ein sogenanntes Cannabinoid. Es hat in den letzten Jahren einen regelrechten Hype ausgelöst, nachdem ihm positive Wirkungen auf die menschliche Gesundheit nachgesagt wurde. Bis dahin war THC (Tetrahydrocannabinol) weitaus bekannter, das für die Rauschwirkung von Cannabis verantwortlich ist. Im Gegensatz dazu wird CBD keine psychoaktive Wirkung zugeschrieben – was ein enormer Vorteil ist.

Dennoch kann es ersten Erkenntnissen nach zahlreiche positive Wirkungen auf die menschliche Gesundheit haben. Forscher gehen davon aus, dass es sich auf die Arbeit der Cannabinoidrezeptoren im Endocannabinoid-System auswirkt. Hier werden zwei Rezeptoren unterschieden: Während der CB1-Cannabinoidrezeptor unter anderem die Nervenenden schützt und sie vor dem Absterben bewahrt, soll der CB2-Cannabinoidrezeptor unter anderem eine Rolle bei der Reaktion des Organismus auf neuronale Verletzungen spielen.

Die Rezeptoren befinden sich unter anderem im peripheren Nervensystem im Gehirn, aber auch im Immunsystem und in den Basalganglien – dort, wo das Zellensterben bei Parkinson stattfindet.

Bisherige Ergebnisse zeigen, dass CBD folgende Wirkungen haben kann:

  • beruhigend im zentralen Nervensystem
  • lindernd bei Angstzuständen
  • lindernd bei Schmerzen
  • entzündungshemmend

Begleiterscheinungen lindern: So kann CBD bei Parkinson helfen

Viele Betroffene stellen sich daher die Frage: Kann diese Wirkung von CBD auch bei Parkinson eine Behandlungsoption darstellen? Cannabidiol hat nach Meinung einiger Experten ein gutes Potenzial, vor allem die begleitenden Erscheinungen der Krankheit wie Schlafstörungen, Depressionen oder Schmerzen zu lindern. Ein weiteres Argument: CBD ist gegenüber anderen Medikamenten bei der Verträglichkeit und kaum Nebenwirkungen im Vorteil.

Schmerzen

Fast die Hälfte aller an Parkinson Erkrankten klagt über Schmerzen – ziehend, brennend oder gar krampfartig. Hier hat CBD ein Hilfspotenzial, denn dem Cannabinoid wird eine schmerzlindernde Wirkung nachgesagt. Cannabinoide werden bereits erfolgreich bei Schmerzen eingesetzt (beispielsweise bei Multiple Sklerose).

Schlafstörungen

Schlafstörungen und Angstzustände sind typische Erscheinungen, über die Parkinson-Erkrankte klagen. Hier gibt es klassische Psychopharmaka, die zur Behandlung eingesetzt werden. Doch diese können schwere Nebenerscheinungen mit sich bringen. Cannabidiol hingegen wurde selbst von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine gute Verträglichkeit bescheinigt, hier sind schwere Nebenwirkungen eher unwahrscheinlich.

Die positive Wirkung von CBD kann daher helfen – Erfahrungsberichte deuten darauf hin, dass CBD bei Parkinson-Patienten beruhigend wirken und diese Beschwerden lindern könnte. Auch die Linderung von Schmerzen kann zu einem besseren Schlaf verhelfen.

Depression

Auch depressive Zustände sind begleitende Erscheinungen von der Parkinsonkrankheit. CBD wurde bereits in einigen Studien eine positive Wirkung bei Depressionen nachgewiesen. Forscher vermuten, dass sich das Cannabinoid auf den Stoffwechsel des Wirkstoffs Serotonin und der Aminosäure Glutamin auswirkt. Bei zu wenig Serotonin und Glutamin besteht eine erhöhte Depressionsneigung. Mit Cannabidiol kann möglicherweise eine Stimmungsverbesserung erreicht werden.

CBD ist kein Heilmittel! Cannabidiol kann die Erkrankung nicht beseitigen, sondern es gibt lediglich Hinweise darauf, mit CBD Linderung zu erreichen – und damit eine bessere Lebensqualität.

CBD kann das Immunsystem bei Morbus Parkinson unterstützen

Ein weiterer interessante Aspekt ist das körpereigene Abwehrsystem bei Parkinson. Experten diskutieren, ob Entzündungen eine Ursache für die Krankheitsentstehung sein könnte. Es gibt erste Belege, dass ein starkes Entzündungsgeschehen und fehlgeleitete Reaktionen der Abwehrkräfte beim Entstehen und Fortschreiten von Parkinson beteiligt sind. Auch hier könnte CBD eine positive Wirkung haben.

Forscher untersuchen, ob CBD eine stimulierende Wirkung auf das Immunsystem hat. Zudem wird eine entzündungshemmende Wirkung des Cannabinoids angenommen – was eine Verlangsamung der Krankheit möglich machen könnte. In Erfahrungsberichten von Betroffenen ist bereits solch eine Wirkung auf den Krankheitsverlauf zu finden. Doch die empirische Studienlage dazu ist noch sehr gering, es braucht noch weitere Forschung, um verlässlichere Aussagen tätigen zu können.

Dünne Studienlage: Erste wissenschaftliche Erfolge von CBD bei Parkinson

Forscher beschäftigen sich aktuell mit der Frage, ob CBD Parkinson-Patienten helfen kann. Bisher gibt es noch nicht viele Studien, doch die ersten Erkenntnisse sind vielversprechend. In einer brasilianischen Studie wurde gezeigt, dass mit einer tägliche Dosis von CBD das Wohlbefinden und die Lebensqualität von Parkinson-Betroffenen verbessert werden können. Dazu wurden 21 Probanden begleitet, die über sechs Wochen hinweg verschiedene Dosen CBD zu sich genommen haben: 300, 75 oder 0 Milligramm pro Tag. Die Ergebnisse zeigten, dass vor allem die Patienten mit der größten Dosis profitierten.

Zudem konnten ebenfalls brasilianische Forscher eine vermutliche Verbesserung von Parkinson-Symptomen durch CBD nachweisen, ohne dass dabei psychiatrische Begleiterscheinungen auftraten – Demenz, Depression und kognitive Beeinträchtigungen können Nebenerscheinung bei anderen Parkinson-Behandlungen sein.

Eine amerikanische Studie aus dem Dezember 2020 zeigt ebenfalls eine mögliche Verbesserung von Parkinson-Symptomen durch CBD-Vergabe. Hier wurden 13 Personen mit CBD (in Form des zugelassenen Medikaments Epidiolex, das vorrangig bei Epilepsie eingesetzt wird) über zehn bis 15 Tage behandelt. Drei Probanden brachen die Studie ab, bei den übrigen zehn wurden verbesserte Gesamt- und motorische Werte erreicht. Auch Schlaf und verhaltensbedingte Kontrollstörungen konnten verbessert werden.

In Großbritannien startete im Jahr 2020 eine Studie, bei der die Parkinson UK, der größte gemeinnützige Geldgeber für Parkinson-Forschung in Europa, mit Wissenschaftlern am King’s College in London kooperiert. Hier sollen Sicherheit und Wirksamkeit von CBD bei der Linderung von parkinsonbezogenen Psychosen, die durch Halluzinationen und Wahnvorstellungen geprägt sind, gezeigt werden.

Aktuell gibt es nur wenige Studien zu CBD bei Parkinson. Deren Aussagekraft steht in der Kritik, entweder aufgrund mangelnder Qualitätsstandards oder zu wenig beteiligten Probanden. Zudem seien unterschiedlichen Krankheitsstadien betrachtet und unterschiedliche Cannabis-Zubereitungen getestet. Für so manchen Arzt rechtfertigen sie den Einsatz von CBD bei Parkinson bisher nicht!

CBD bei Parkinson: Mögliche Nebenwirkungen

Generell gilt CBD als gut verträglich. Dennoch ist die Einnahme des Cannabinoids nicht vollständig frei von Nebenwirkungen. Schläfrigkeit, Benommenheit und ein trockener Mund sind beispielsweise möglich. Aber auch der Blutdruck kann sich durch CBD verändern und absinken. Ein weiterer Aspekt, der unbedingt beachtet werden sollte, sind mögliche Nebenwirkungen mit anderen Medikamenten. Parkinson-Patienten sollten nicht ohne ärztlichen Rat zu frei zu kaufenden CBD-Produkten greifen.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Wer CBD zu sich nimmt, kann dadurch die Wirkung von anderen Medikamenten abschwächen oder verstärken. Solche Wechselwirkungen könnten bei folgenden Medikamenten auftreten:

  • Neuroleptika
  • Schmerzmittel
  • Säurehemmer
  • Gerinnungshemmer

Daher sollten Parkinson-Patienten unbedingt mit einem Arzt eine CBD-Einnahme absprechen – vor allem, wenn schon ein THC-haltiges Mittel zur Behandlung eingesetzt wird.

Wechselwirkungen mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln

Aber auch mit Nahrungsergänzungsmitteln kann CBD interagieren. Eine erhöhte Schläfrigkeit kann hier beispielsweise eine Folge sein. Daher sollten Nutzer von CBD auf die gleichzeitige Anwendung folgender Mittel verzichten:

  • Hopfen
  • Johanniskraut
  • Melatonin
  • Katzenminze
  • L-Tryptplhan
  • Kava

Hilfe auf Rezept: Cannabis als zugelassene Arznei

Seit März 2017 können Betroffene medizinisches Cannabis auf Rezept beim Arzt erhalten. Grundlage ist das „Gesetz zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher und anderer Vorschriften“ Medizinisches Cannabis enthält vor allem die Bestandteile THC und CBD. Aber auch 85 weitere Phytocannabinoide und rund 120 Terpene sind vorhanden. Neurologen sind seither mit den Fragen konfrontiert, bei welchen Parkinson-Patienten welches Präparat in welcher Dosierung und wie lange verschrieben werden sollte.

Zugelassen sind in Deutschland derzeit verschiedene Arzneimittel aus der Cannabispflanze. Seit September 2019 kann beispielsweise das Medikament Epidiolex zur Epilepsiebehandlung verschrieben werden. Cannabis-Medikamente sowie getrockneten Cannabisblüten und -extrakte kommen seither auch bei der Erkrankung Multiple Sklerose zum Einsatz.

Ein Arzneimittel aus dem künstlich hergestellten Cannabinoid Nabilon ist zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen bei Krebskranken im Einsatz – eine Doppelblindstudie aus Österreich zeigt auch Verbesserungen bei nicht motorischen Parkinson-Störungen durch Einsatz dieses Medikaments. Aber auch individuelle Arzneimittel (in der Apotheke zubereitet) können verschrieben werden.

Dennoch ist der Einsatz von CBD im medizinischen Bereich bei der Behandlung von Parkinson eher selten. Betroffene sollten ihren Arzt nach den Möglichkeiten fragen.

CBD ist in vielen Produkten aktuell auf dem Markt zu finden, die als Nahrungsergänzungsmittel verkauft werden. Dazu zählen unter anderem CBD-Öle und CBD-Kapseln. Schauen Sie doch einmal in unseren Online-Shop.

Zusammenfassung

Morbus Parkinson ist eine Krankheit, die häufig ab dem 60. Lebensjahr auftritt und sich mit Zittern, Muskelsteifheit und Bewegungsstörungen äußert. Die Krankheit ist unheilbar, wird jedoch mit Medikamenten behandelt. CBD könnte hier eine Behandlungsoption sein, sowohl begleitende Erscheinungen ohne stärkere Nebenwirkungen zu lindern, aber auch durch die Stärkung des Abwehrsystems das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

Quellen und weiterführende Links

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