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CBD bei Angststörungen ⇒ Im Alltag ohne Angst?

Was ist der Unterschied zwischen Angst, Panik und Phobie?

Grundsätzlich ist Angst eine natürliche und instinkthafte Reaktion (Affekt), die sich auf die Schutzfunktion „Fight-or-Flight-Reaction“ („Kampf-oder-Flucht-Reaktion“) zurückführen lässt. Angstgefühle sind ein wichtiger Bestandteil unseres Alltags, die uns vor verschiedenen Gefahrenquellen warnen. Panik hingegen ist ein vorübergehender, aber extremer Gefühlsausbruch, der einen Kontrollverlust der natürlichen Angst darstellt. Eine Phobie wiederum bezeichnet eine bestimmte Form der Angststörung. Sie ist meistens auf ein bestimmtes Objekt oder eine bestimmte Situation gerichtet und kann häufig sehr genau bestimmt werden.

Gemäß einer Studie der WHO aus dem Jahre 1996 litten in Deutschland „etwa 8,5% der Patienten in deutschen Allgemeinarztpraxen an einer generalisierten Angststörung und 2,5 % an einer Panikstörung“ (2. Quelle). Ab wann man von einer Angststörung spricht, ist nicht leicht zu beantworten. Zudem werden die Angststörungen von verschiedenen Autoren unterschiedlich definiert und eingeteilt.

Was passiert bei einem Angsterlebnis?

Angst ist eine Form der Stressreaktion. Jeder kennt stressige Situationen im Alltag, beim Sport oder während der Arbeit. Auf der körperlichen Ebene können Verletzungen, Verbrennungen, Sauerstoffmangel oder ein niedriger Blutzuckerspiegel Stress auslösen. Auf der psychischen Ebene können Angstquellen, Ärger, Leistungsdruck aber auch Freude Stress erzeugen. Grundsätzlich ist Stress keine negative Sache. Wenn wir Stress erleben, dann reagiert unser Körper sofort und reguliert bestimmte Stoffwechselprozesse auf eine veränderte Weise.

Man unterscheidet dabei zwischen Eustress und Dysstress. Eustress bezeichnet den Stress, der unser Leistungsvermögen erhöht, während Dysstress ein Übermaß an Stress bezeichnet. Von Dysstress wird auch gesprochen, wenn das Stresslevel dauerhaft erhöht ist oder die Stresssituation die eigenen Kapazitäten übersteigt, was zu einer Überforderung führt, die sich als Angst, Panik, Furcht oder Orientierungslosigkeit äußern kann.

Wenn wir einen Stressreiz erleben, dann laufen zwei Reaktionsketten gleichzeitig ab: Die Hirnregion „Hypothalamus“ schüttet das Corticotropin-Releasinghormon (CRH) aus. Dieses Hormon regt die Hypophyse des adrenocorticotropen Hormon (ACTH) an, was wiederum die Ausschüttung verschiedener Glukokoritkoide wie Kortisol und Kortison anregt, die sich auf den Fett-, Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel auswirken.

Die zweite Reaktionskette geht vom Sympathikus aus, welcher ein Teil des vegetativen Nervensystems ist. Dieser aktiviert das Nebennierenmark, das innerhalb kürzester Zeit eine Mischung aus Adrenalin (80%) und Noradrenalin (20%) abgibt. Diese Hormonmischung beschleunigt unseren Kreislauf, erhöht kurzfristig unsere Energiebereitstellung und unterdrückt das Denkvermögen.

Normalerweise werden diese Hormone fortlaufend in geringen Mengen ausgeschüttet. Bei Stresssituationen findet aber kurzzeitig eine hohe Ausschüttung statt. Liegt eine Angst- bzw. eine Stresserkrankung vor, ist vor allem die erste Reaktionskette betroffen, das erhöhte Stresslevel normalisiert sich folglich nicht mehr regelhaft. Im diesem Stresszustand können dann selbst alltägliche Situationen zu einer sofortigen Angstreaktion führen, die sogar über dem gewöhnlichen temporär erhöhten Stressniveau liegt.

Diese hormonelle Dysbalance kann bei Dauerbelastung zu nachhaltigen körperlichen Auswirkungen wie Bluthochdruck, Fortpflanzungsstörungen, Spannungskopfschmerzen, Verdauungsproblemen und Konzentrationsproblemen führen.

Welche Formen der Angststörung gibt es?

Wenn eine übersteigerte, wiederkehrende, aber diffuse Angst wegen tatsächlicher Lebensumstände wie Geldnot, Angst vor Unfällen und Krankheiten oder sogar ohne erkennbaren Grund über einen langen Zeitraum auftritt, dann spricht man von einer Generalisierten Angststörung. Von einem langen Zeitraum spricht man etwa ab sechs Monaten. Dabei können typische Angstsymptome wie Übelkeit, Zittern, Herzrasen und Muskelverspannungen einzeln über mehrere Stunden auftreten. Hierbei eine Abgrenzung zur Depression zu ziehen, ist oftmals schwierig.

Bei einer Panikstörung kommt es wiederholt zu plötzlichen und starken Angstausbrüchen, die von heftigen Symptomen wie Atemnot, Hitzewallungen oder Kälteschauer, Todesangst und Benommenheit begleitet werden können. Panikattacken können von bestimmten Situationen aber auch ganz ohne erkennbaren Grund ausgelöst werden. Eine Panikattacke kann nur wenige Minuten aber auch bis zu mehreren Stunden andauern. Je nach Schwere der Störung können diese Attacken monatlich, aber auch täglich auftreten. Dabei leben mehr als die Hälfte der Patienten in permanenter Angst vor der nächsten Panikattacke und meiden darum öffentliche Plätze, Flugzeuge, Schlangestehen, Autos und andere Orte, an denen eine schnelle ärztliche Hilfe im Falle einer Attacke nicht gewährleistet ist. Wenn dies der Fall ist, spricht man von einer Panikstörung mit einer Agoraphobie.

Die Agoraphobie wird häufig auch als „Platzangst“ bezeichnet und ist eine verbreitete Phobie. Phobien sind ebenfalls spezielle Formen einer Angststörung, die sich jedoch auf einen ganz bestimmten Stimulus (Reiz) zurückführen lassen. Agoraphobie bezeichnet allgemein „die Angst vor Öffentlichkeit“, bzw. das Fehlen eines sicheren Ortes, der schnelle Hilfe verspricht. Darum ist beispielsweise ein Fahrstuhl nicht allein auf Grund seiner beengten Verhältnisse ein unangenehmer Ort, sondern wegen der Isolierung von der Außenwelt und damit vor eventueller ärztlicher Hilfe. Daneben existiert die ebenfalls häufig auftretende aber sehr unterschiedlich stark ausgeformte Soziophobie, die die Angst bezeichnet, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen oder sich vor anderen bloßzustellen.

Phobien lassen sich nach dem Typ ihrer Stimuli einteilen:

  • Tier-Typ
    Darunter fallen beispielsweise die verbreitete Arachnophobie (Angst vor Spinnen), die Ophidiophobie (Angst vor Schlangen) oder die Kynophobie (Angst vor Hunden).
  • Naturgewalten-Typ
    Dazu gehören unter anderem die Aquaphobie (Angst vor Wasser) und die Astraphobie (Angst vor Gewitter).
  • Blut-Injektion/Verletzungs-Typ
    Wer unter der Hämaphobie leidet, der hat Angst vor Blut, während die Trypanophobie die Angst vor Spritzen bezeichnet.
  • situativer Typ
    Verbreitete Formen sind dabei die Aviophobie (Flugangst), die Akrophobie (Höhenangst) und die Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen).
  • andere nicht näher bezeichnete Typen
    Prinzipiell kann jede erdenkliche Situation und jedes Tier oder jede Sache eine Phobie auslösen.

Bei besonders schweren traumatischen Erlebnissen, die häufig mit extremem Stress oder Angst verbunden sind, kann es zu einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) kommen. Auch hier fällt eine Abgrenzung zur Depression oder bestimmten Angststörungen nicht leicht. Die Erkrankten können dabei die traumatischen Ereignisse wiederholt durchleben, verspüren belastende Erinnerungen oder werden von Alpträumen und Schlaflosigkeit heimgesucht. Auf Grund der eventuellen Reizbarkeit oder Schreckhaftigkeit kann es zum aktiven Vermeiden von bestimmten Situationen kommen, was als Phobie eines bestimmten Typs fehlinterpretiert werden kann.

Welche Symptome deuten auf eine Angststörung hin?

Jeder kennt die typischen Symptome bei akuter Angst. Ab wann spricht man jedoch von einer Angststörung? Ein wichtiger Hinweis ist das wiederholte Auftreten starker Angstsymptome, die sich entweder auf keinen erkennbaren Stimulus (spricht für eine Angst- bzw. Panikstörung) zurückführen lassen, oder die sich in einer spezifischen Situation immer wieder äußern (spricht für Phobie oder Trauma). Vielen Erkrankten fällt es dabei schwer, zwischen den Symptomen der Angststörung und dem Angstempfinden zu unterscheiden, was dann zu einer Fehlinterpretation von Ursache und Wirkung führt. Symptome, die auf eine mögliche Angststörung hinweisen können, sind des weiteren:

Dauerhafte Symptome:

  • Probleme mit der Verdauung
  • Atemnot
  • Appetitlosigkeit
  • Geringerer Sexualtrieb
  • Innere Unruhe
  • Kalter Schweiß
  • Erhöhte Körpertemperatur
  • Chronische Schmerzen

Akute Symptome:

  • Überhöhtes Angstverhalten, das der Situation eindeutig nicht angemessen ist
  • Die Angstreaktion hält länger an als notwendig
  • Verlust der Artikulationsfähigkeit
  • Die Erkrankten können ihre Angst oft nicht erklären und sie weder beeinflussen noch bewältigen, was zu einer erheblichen Einschränkung ihres Alltags führt.

Welche Ursache liegt der Angststörung zugrunde?

Diese Frage ist noch nicht abschließend geklärt. Vermutlich lässt sich auch keine allgemeine Ursache für eine Angststörung formulieren, da sie sehr häufig multifaktorieller Natur ist. Wie bereits erwähnt, können starke Traumatisierungen eine bleibende Angst vor bestimmten Situationen schaffen. Allerdings können Angststörungen auch aus einfacher Schüchternheit und gehemmter bzw. schlechter Erziehung entstehen. Bei einer schleichenden Entwicklung der Angststörung kann sie lange Zeit unentdeckt bleiben, da ihre Symptomatik viele Gesichter hat.

Untersuchungen haben gezeigt, dass Angsterkrankungen zu 30% auch erblichen Ursprungs sein können. Genetische Studien haben mehrere Indizien festgemacht, dass bei Betroffenen einer Angsterkrankung im Bereich der Transmitter für Serotonin, Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin, sowie bei den Genen für den Serotonintransporter 5-Hydroxytryptamintransporter (5-HTT) und dem 5-HT1A-Rezeptor (5-HT1A) eine Abweichung vorliegt. Der 5-HTT ist ein Protein, das für den Transport von Serotonin in die Zellen zuständig ist.

Serotonin hat viele wichtige Aufgaben, beispielsweise ist es im Zentralen Nervensystem für „die Steuerung oder Beeinflussung der Wahrnehmung, des Schlafs, der Temperaturregulation, der Sensorik, der Schmerzempfindung und Schmerzverarbeitung, des Appetits, des Sexualverhaltens und der Hormonsekretion“ zuständig (6. Quelle). Der 5-HT1A ist ein wichtiger Ansatzpunkt in der Therapierung von Angststörungen. Das Protein ist ein Rezeptor, an dem neben Serotonin auch Cannabidiol (CBD) bindet.

Welche Therapierungsmöglichkeiten gibt es für Angststörungen?

So vielfältig die möglichen Ursachen einer Angsterkrankung sind, so unterschiedlich sind auch die Behandlungsmöglichkeiten. Da die genaue Ursache häufig kaum zu beantworten ist, sollten mehrere Ansatzpunkte gleichzeitig verfolgt werden. Ein erster Schritt in der Ursachenforschung könnte eine konventionelle Psychotherapie sein, in der gemeinsam mit dem behandelnden Therapeuten das genaue Wesen der Angst beschrieben wird.

Bei schweren Krankheitsbildern werden je nach Ansatz des jeweiligen Therapeuten angstlösende Medikamente (Anxiolytika) verschrieben. Häufig werden Anxiolytika eingesetzt, die sich auf die Aufnahmefähigkeit von Serotonin und/oder Noradrenalin auswirken. Noch stärker sind die Benzodiazepine, die neben ihrem angstlösenden Effekt beruhigend, muskelentspannend, schlaffördernd und krampflösend wirken. Die möglichen Nebenwirkungen wie starke Abhängigkeit und der Gefahr einer Vergiftung durch Überdosis sind allerdings problematische Aspekte dieser Präparate, weshalb einige Patienten lieber auf naturheilkundliche Medizin zurückgreifen.

Wer diese alternative Form der Medikamentierung bevorzugt, für den könnte folgende Übersicht zu volksmedizinischen Substanzen interessant sein:

  • Baldrian: Soll beruhigend und schlaffördernd wirken, da er sich unter anderem auf die Adenosin-Rezeptoren auswirkt, die im Zentralen Nervensystem für die Regulation des Herz-Kreislauf-Systems und der Immunreaktion zuständig sind.
  • Melisse: Kann unterstützend bei Magen-Darm-Beschwerden, bei Einschlafstörungen und der Appetitförderung wirken
  • Hopfen: Vor allem in Kombination mit Baldrian und Melisse soll Hopfen sein beruhigendes und schlafförderndes Potential besser entfalten können.
  • Lavendel: Gilt als beruhigend und schlaffördernd, allerdings liegen hierzu kaum wissenschaftliche Befunde vor.
  • Johanniskraut:  Zeigte in Studien seine positive Wirkung auf depressive Stimmung und soll zudem eine Auswirkung auf Angstzustände haben, was jedoch nicht als gesichert gilt.

Ein weiterer Ansatzpunkt zu einer alternativen Therapierung von krankhaften Ängsten kann bewusstseinsaktivierendes Training sein. Sowohl einfache Atemtechniken, als auch Autogenes Training und Meditationsübungen schulen den Praktizierenden darin, seine Gedanken und seine Emotionen zunächst zu beobachten und sie auf einer fortgeschrittenen Stufe von bestimmten Gegenständen, Körperregionen oder Gedanken weg auf andere Ziele zu richten. Mit den verschiedenen Techniken können die Praktizierenden wieder eine Kontrolle über die innere Unruhe, die eventuelle Angst und auch das phobische Verhalten erlangen und vielleicht sogar vollständig besiegen.

Die alternativen Ansätze bieten keinen vollständig analogen Ersatz zu einer konventionellen Therapierung. Vor allem die naturheilkundlichen Mittel sind häufig nur gering beforscht, weshalb ihre Wirkungen nicht vollständig wissenschaftlich gesichert ist. Neben der Einnahme pflanzlicher Wirkstoffe, sollte die Behandlung dennoch von einer Psychotherapie begleitet werden.

CBD: Welche Wirkung hat das Cannabinoid auf unseren Körper?

Cannabidiol (CBD) ist einer der zentralen Wirkstoffe der Hanfpflanze. Nach dem Tetrahydrocannabinol (THC) ist CBD das zweitbekannteste Cannabinoid im Nutzhanf. Die Studienlage zum Cannabidiol (CBD) und dem Endocannabinoidsystem (ECS) ist mittlerweile durchaus aussagekräftig. Im Bereich der Schmerztherapie und der Krebsprävention und -bekämpfung konnten bereits einige Studien hoffnungsvolle Ergebnisse erzielen.

In Bezug auf die Therapierung von Angsterkrankungen allerdings ist die Forschungslage noch relativ dünn. Bisher war vor allem das Tetrahydrocannabinol (THC) im Fokus des Forschungsinteresses. Da das THC jedoch ein psychoaktives Cannabinoid ist, erscheint es für die Behandlung von psychischen Erkrankungen ungeeignet. Die bisherigen Ergebnisse bezüglich des CBDs sind jedoch durchaus vielversprechend. CBD kann eine ganze Reihe positiver Effekte auf unseren Körper haben, die bisher nur teilweise beforscht sind.

Es ist bereits seit längerer Zeit erwiesen, dass das Cannabidiol am CB1-Rezeptor des menschlichen ECSs bindet und damit beispielsweise die Wirkung des THCs hemmt. Zudem verlangsamt das CBD den Aufbau und den Abbau des körpereigenen Cannabinoids Anandamid, welches am CB1- und CB2-Rezeptor bindet und dafür bekannt ist, das allgemeine Wohlbefinden zu fördern. Das Anandamid wird vom Körper bei gesunder Ernährung und Sport ausgeschüttet. Da es sehr flüchtig ist, kann die Einnahme von CBD helfen, die Schwankungen des Anandamid-Spiegels abzuflachen.

Zudem konnte man bereits feststellen, wie CBD die Wirkungsweise von Adenosin unterstützt, welches eine Ausschüttung von Neurotransmittern blockiert. Dabei weiten sich die Venen und der Puls senkt sich. Außerdem stimuliert CBD die Vanilloid- und die Glycinrezeptoren, die für die Signalübertragung von Schmerzen zuständig sind. CBD kann helfen, bei chronischen oder zu starken Schmerzen die defekten Nervenendigungen nachhaltig zu erneuern.

Besonders interessant erscheint die Tatsache, dass das Cannabidiol ebenfalls 5-HT1A-Rezeptor bindet, welcher, wie oben bereits erwähnt, bei Menschen mit Angsterkrankungen Abweichungen aufweist.

Gibt es aktuelle Studien zur Anwendung von CBD bei Angsterkrankungen?

Bereits 1993 haben Forscher der Universität Sao Paulo in einer vergleichenden Studie gezeigt, wie hilfreich CBD im Vergleich zu herkömmlichen Anxiolytika wirkt. Dabei konnte festgestellt werden, wie Cannabidiol ebenso wie Ipsapiron, ein Vertreter der Antidepressiva, eine Auswirkung auf das Angstniveau haben können (7. Quelle). Im Jahre 2011 haben brasilianische Wissenschaftler in einer Studie mit 36 Probanden mit Generalisierter Angststörung gezeigt, wie das allgemeine Angstniveau, die Artikulationsfähigkeit und die kognitive Beeinträchtigung bei den 24 Teilnehmern, die mit CBD behandelt wurden, signifikant verbessert wurde (8. Quelle).

Im selben Jahr hat eine internationale Forschergruppe eine ähnliche Studie durchgeführt, die jedoch ihren Fokus auf die Hirnaktivität bei der Einnahme von CBD gelegt habt. Dabei haben sie mittels eines bildgebenden Verfahrens die Durchblutung verschiedener Gehirnareale gemessen. Das Ergebnis zeigte ebenfalls eine signifikante Linderung des Angstniveaus und eine erhöhte Hirnaktivität in den limbischen und paralimbischen Arealen (9. Quelle).

2015 haben Blessing und drei weitere Wissenschaftler eine sogenannte Metastudie zum Thema CBD und seine Wirkung auf Angst durchgeführt. Bei einer Metastudie sichtet man alle bisher veröffentlichten Arbeiten zu einem Thema und fasst ihre Ergebnisse in einer Art Übersicht zusammen. Insgesamt hat das Team 6 Tierstudien und 12 Studien am Menschen gesichtet. Mit dieser Metastudie haben die Forscherinnen und Forscher nochmals verdeutlicht, wie fundiert der Verdacht einer Wirkung von CBD bei Angsterkrankungen mittlerweile ist.

Wie kann CBD bei Angsterkrankungen helfen und in welchen Darreichungsformen ist es erhältlich?

Die vielfältigen Effekte des Cannabinoids prädestinieren es als ein wirkungsvolles Medikament gegen eine ganze Reihe an Symptomen, die Angststörungen hervorrufen. Die sedierende Wirkung des CBDs kann bei akuten Angstattacken helfen, indem es den Puls senkt und die Gedanken beruhigt. In einigen Fällen sind es nämlich die körperlichen Symptome selbst, die die psychische Angst auslösen und anreizen. Des Weiteren kann es dabei helfen, muskuläre Verspannungen zu lösen, was Krämpfe und eventuelle Atemnot mildern kann.

Einige Angstpatienten berichten zudem von chronischen Schmerzen, die ebenfalls durch die Einnahme von CBD über einen längeren Zeitraum gemildert werden können. Im Bezug auf chronifizierte Schmerzen spricht man auch häufig vom sogenannten „Schmerzgedächtnis“. Es besteht der Verdacht, dass CBD dieses Gedächtnis „löschen“ kann, da es bei der Erneuerung von Schmerzrezeptoren an den Organen und im Rückenmark unterstützend wirkt. Für Angstpatienten besonders bedeutsam ist die positive Wirkung auf das Einschlafverhalten. In vielen Erfahrungsberichten wird von einer sehr positiven Wirkung auf das Schlafverhalten berichtet. Schlafmangel ist gerade bei psychologischen Erkrankungen ein entscheidender Faktor.

Neben den Effekten auf verschiedene Symptomatiken lassen die oben angeführten Studien zudem einen unmittelbaren Effekt auf die bei einem Angsterlebnis beteiligten Hirnareale und Botenstoffe vermuten. Die Auswirkung auf das unkontrollierte Ausschütten von Noradrenalin und Adrenalin geben berechtigten Anlass zur Hoffnung, wie hoch der psychotherapeutische Nutzen von Cannabidiol tatsächlich ist.

Die Palette der CBD-Produkte ist mittlerweile äußerst umfangreich. Besonders beliebt sind die CBD-Öle, da ihre Dosierung sehr kontrolliert erfolgen kann. CBD ist außerdem als Dampfmittel, als Hanfblüte, in Pillen- und Zäpfchenform oder als Extrakt erhältlich und sogar in zahlreichen Hygieneprodukten wie Duschgels, Cremes und Lotionen enthalten. CBD-Öle kann man mit unterschiedlich hohen Wirkstoffanteilen (5%, 10%, 15%, etc.) und als Vollspektrum-Öl oder als CBD-Isolat mit einem maximalen THC-Gehalt von 0,2% legal erwerben.

Vollspektrum-Öle enthalten neben CBD und THC weitere pflanzliche Inhaltsstoffe, die die Wirkung der Cannabinoide modifizieren, verstärken und Nebenwirkungen abschwächen („Entourage-Effekt“). CBD-Isolate sind preiswerter, aber enthalten nur Cannabidiol, das in unterschiedlichen Speiseölen wie Olivenöl, Hanföl oder ähnlichen gelöst ist. Dabei geht der natürliche „Entourage-Effekt“ verloren.

Was gilt es beim Kauf und der Einnahme von CBD-Produkten zu beachten?

Wichtig ist eine qualitativ hochwertige Verarbeitung. Beispielsweise gibt es bei CBD-Ölen mehrere Verfahren der Extraktion. Bei vielen Qualitätsprodukten wird die CO2-Extraktion angewendet, da es sich unter Laborbedingungen um eine sehr sichere und effiziente Methode handelt. Die Höhe des Wirkstoffanteils sollte nach Bedarf gewählt werden. Bei leichten Beschwerden ist eine Lösung mit 5% CBD angemessen. Leidet man jedoch unter stärkeren Symptomen kann auch auf eine Lösung mit 10% oder 15% zurückgegriffen werden.

Bei rein körperlichen Erkrankungen empfiehlt es sich, ein teureres, aber effizienteres Vollspektrum-Öl zu wählen. Hat man jedoch auf Grund des geringen doch vorhandenen THC-Anteils Bedenken, so sollte man es beim günstigeren CBD-Isolat belassen. Bei Angststörungen erscheint es ratsam, ein reines CBD-Isolat einzunehmen.

Eine Überdosierung ist bei CBD-Produkten nicht möglich, weshalb eine exakte Einnahme-Empfehlung nicht vorliegt. Dennoch sollte man mit geringen Mengen beginnen und die Einnahme-Menge dann schrittweise und immer im Hinblick auf die Symptomatik anheben. Das CBD-Öl wird tröpfchenweise unter die Zunge gegeben und nicht direkt heruntergeschluckt, um der Mundschleimhaut Zeit zu geben, das Öl vollständig aufzunehmen.

Falls das Extrakt direkt geschluckt wird, verstoffwechselt die Magenschleimhaut das CBD. Dies verzögert die Wirkung zwar, hat ansonsten aber keinerlei Nachteile. Bei leichten bis mittleren Symptomen empfiehlt es sich, mit 2 x 3 Tropfen CBD-Öl täglich zu beginnen. Bei starken Symptomen können auch 2 x 4 Tropfen CBD-Öl täglich eingenommen werden. Dies entspricht in etwa einer Menge von 20 bis 100 Milligramm pro Tag. Für eine schnellere Wirksamkeit kann man das CBD als Liquid auch dampfen. Manche Patienten kombinieren beide Methoden, um eine schnelle und anschließend dauerhafte Linderung zu erzielen.

Anders als bei einzelnen konventionellen Anxiolytika kann eine Einnahme von CBD nicht zur Abhängigkeit führen. Mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Substanzen sind:

Mögliche Nebenwirkungen:

  • Benommenheit
  • Schläfrigkeit
  • Fallender Blutdruck
  • Trockener Mund
  • Ansteigen des Augeninnendrucks
  • Veränderung des Appetits
  • Gewichtsveränderung
  • Durchfallerkrankung

Mögliche Wechselwirkungen mit folgenden Medikamenten:

  • Säurehemmer Pantoprazol und Omneprazol
  • Gerinnungshemmer Marcumar und Warfarin
  • Schmerzmittel Diclofenac
  • Neuroleptica Risperidon, Haloperidol und Clobazam

Mögliche Wechselwirkungen mit folgenden Nahrungsergänzungsmitteln:

  • Katzenminze
  • Kava
  • Hopfen
  • L-Tryptophan
  • Johanniskraut
  • Melatonin

Bevor man mit der Einnahme von CBD-Produkten beginnt, sollte man eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder Therapeuten halten. Heutzutage können auf Nachfrage einzelne CBD-Medikamente sogar von der Krankenkasse teilweise oder ganz übernommen werden.

Zusammenfassung

Angststörungen sind Erkrankungen, bei der eine übersteigerte und irrationale Angst zu einer eigenständigen und schweren Krankheit werden. Betroffene leiden im Zuge ihrer Erkrankung in unterschiedlichem Maße an verschiedenen Angstsymptomen. Cannabidiol (CBD) kann dabei auf vielen Ebenen eine Linderung der Symptome bewirken. Einzelne Untersuchungen haben darüber hinaus gezeigt, dass CBD sogar einen unmittelbaren Effekt auf die Ursache von einzelnen Angststörungen haben kann. Allerdings bedarf es noch weiterführender Forschung zur klinischen Anwendung bei Patienten mit Angststörung.

Quellen und weiterführende Links

Artikelbild: Maridav / Bigstock.com

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