7 gesundheitliche Vorteile von Hanfsamen

7 gesundheitliche Vorteile von Hanfsamen

Die Samen der Hanfpflanze Cannabis Sativa werden als Hanfsamen bezeichnet. Das führt häufig zu Verwirrungen, da die Hanfsamen von derselben Art stammen wie Cannabis – also Marihuana –, welcher Rauschzustände auslösen kann. Aber: Hanfsamen werden von einer anderen Hanfsorte gewonnen. Sie enthalten nur Spuren des Wirkstoffs THC, welcher in Marihuana für die psychoaktive – also die rauschauslösende – Wirkung verantwortlich ist. Demzufolge kannst du Hanfsamen einnehmen oder verzehren, ohne einen Rauschzustand zu befürchten.

Tatsächlich erfreuen sich Hanfsamen seit geraumer Zeit einer wachsenden Beliebtheit. Kein Wunder, denn sie sind sehr nahrhaft, da sie viele wertvolle Inhaltsstoffe mitbringen. Dazu gehören zum Beispiel gesunde Fettsäuren, hochwertige Proteine und diverse Mineralien. Dadurch haben Hanfsamen etliche vorteilhafte Auswirkungen auf den menschlichen Organismus, die sogar wissenschaftlich belegt sind. Die sieben besten gesundheitlichen Vorteile von Hanfsamen stellen wir dir in diesem Artikel ausführlich vor.

1. Hanfsamen sind reich an wertvollen Nährstoffen

Hanfsamen haben einen nussigen und milden Geschmack, weshalb sie sehr beliebt für Müsli oder Salate sind. Betrachtet man die Zusammensetzung der kleinen Samen genauer, stellt man schnell fest, dass sie auch äußerst nahrhaft sind. Schauen wir uns die Zusammensetzung also erst einmal im Detail an:

  • Die Samen der Hanfpflanze enthalten mehr als 30 Prozent Fett. Es handelt sich hierbei aber um gesunde Fette. Vor allem die beiden essenziellen Fettsäuren Linolsäure (Omega 6) und Alpha-Linolensäure (Omega 3) kommen in großen Mengen vor. Weiterhin enthalten Hanfsamen die Gamma-Linolensäure, die ebenfalls für zahlreiche gesundheitliche Vorteile bekannt ist.
  • Hanfsamen sind auch als Proteinquelle geeignet, da über 25 Prozent der Gesamtkalorien auf hochwertiges Protein entfallen. Im Vergleich zu anderen hochwertigen Lebensmitteln wie Chiasamen und Leinsamen ist das noch einmal mehr, denn diese enthalten nur 16 bis 18 Prozent Protein.
  • Die Hanfsamen liefern viele wichtige Mineralien wie Phosphor, Magnesium, Natrium, Kalium, Schwefel, Calcium, Zink und Eisen.
  • Überdies sind Hanfsamen eine wertvolle Quelle für Vitamin E.

Fest steht also, dass du mit dem regelmäßigen Verzehr von Hanfsamen einen wertvollen Beitrag für eine ausgewogene Ernährung und somit deine allgemeine Gesundheit leistest. Du kannst sie roh, geröstet oder gekocht verzehren. Auch Hanfsamenöl ist eine gute Alternative, weil es ebenfalls äußerst gesund ist. In China wird es schon seit über 3000 Jahren in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) verwendet und als Nahrungsmittel genutzt.

2. Hanfsamen können vor Herzerkrankungen schützen

Weltweit sind Herzkrankheiten die häufigste Todesursache. Das Risiko für Herzerkrankungen kann durch den regelmäßigen Verzehr von Hanfsamen nachweislich reduziert werden. Denn: Die Samen enthalten große Mengen der Aminosäure Arginin. Diese produziert in deinem Körper Stickstoffmonoxid. Das Gasmolekül erweitert und entspannt die Blutgefäße, was den Blutdruck reduzieren kann. Ein niedrigerer Blutdruck ist wichtig, um den Körper vor Herzerkrankungen zu schützen.

Zu diesem Thema wurden schon etliche Studien durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass Personen, die ihre Arginin-Aufnahme erhöhten, einen niedrigeren Gehalt an C-reaktivem Protein (CRP) im Blut hatten. Hohe CRP-Spiegel im Blut treten oft im Zusammenhang mit Herzerkrankungen auf.

Tipp:
Darüber hinaus kann auch die Gamma-Linolensäure, die in Hanfsamen enthalten ist, Entzündungen verringern. Das wiederum trägt dazu bei, das Risiko für Herzerkrankungen zu senken.

In Tierstudien mit Hanfsamen wurden weitere vorteilhafte Wirkungen belegt:

  • Senkung des Blutdrucks
  • niedrigeres Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln
  • schnellere Erholung nach Herzinfarkt

Wer sein Herz schützen möchte, ist also gut damit beraten, regelmäßig Hanfsamen oder Hanfsamenöl zu verzehren.

3. Hanfsamen können bei Hauterkrankungen lindernd wirken

Die Fettsäuren, die du über die Ernährung zu dir nimmst, können die Immunantwort deines Körpers beeinflussen. Einige Studien weisen darauf hin, dass das Immunsystem stark von einem ausgeglichenen Verhältnis an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren abhängt. Auch in dieser Hinsicht haben Hanfsamen eine Stärke: Sie liefern dir mehrfach ungesättigte und essenzielle Fettsäuren in einem optimalen Verhältnis. Es liegt bei 3:1 für Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren, was laut aktuellen Erkenntnissen perfekt ist.

Das wirkt sich vor allem bei Hauterkrankungen als vorteilhaft aus. Wer Ekzeme der Haut hat, kann mit Hanfsamenöl zur Linderung beitragen, da es den Blutspiegel durch die essenziellen Fettsäuren verbessert. Auch trockene Haut und Juckreiz lassen sich durch Hanfsamenöl häufig lindern. Somit müssen Betroffene weniger Hautmedikamente einnehmen, welche oft mit unangenehmen Nebenwirkungen einhergehen.

4. Hanfsamen liefern wertvolles pflanzliches Protein

Rund 25 Prozent der Kalorien, die in Hanfsamen stecken, entfallen auf Protein. Das ist ein vergleichsweise hoher Anteil. Schon 30 Gramm Hanfsamen – das sind zwei bis drei Esslöffel – führen dir rund 11 Gramm Protein zu. Eine ähnliche Menge steckt in Rind- oder Lammfleisch. Der Vorteil  besteht darin, dass Hanfsamen vollständiges pflanzliches Eiweiß liefern. Es enthält alle essenziellen Aminosäuren.

Achtung:
Essenzielle Aminosäuren kann der Körper nicht selbst herstellen. Du musst sie also über die Nahrung zuführen – und zwar in einer ausreichenden Menge sowie im optimalen Verhältnis.

Es gibt nur wenige pflanzliche Proteinquellen mit einem vollständigen Aminosäureprofil. Häufig fehlt den Pflanzen nämlich die Aminosäure Lysin. Demzufolge ist Hanfsamen sehr wertvoll für deine Ernährung – besonders dann, wenn du dich vegetarisch oder vegan ernährst. Ähnlich gut aufgestellt in puncto hochwertiges Eiweiß ist beispielsweise auch Quinoa. Vor allem Methionin und Cystein sowie höhere Mengen an Arginin und Glutaminsäure sind dabei in Hanfsamen enthalten. Das Hanfprotein lässt sich sehr gut verdauen – vor allem im Vergleich zu dem Protein aus anderen Körnern, Hülsenfrüchten und Nüssen.

5. Hanfsamen können bei PMS- und Menopause-Beschwerden helfen

Schätzungen zufolge leiden bis zu 80 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter unter Beschwerden, die durch das prämenstruelle Syndrom (PMS) entstehen. Das können körperliche oder psychische Probleme sein, die meist in der zweiten Zyklushälfte auftreten und sich steigern, je näher die Periode kommt. Wahrscheinlich sind diese Symptome mit einer Empfindlichkeit gegenüber des Hormons Prolaktin vergesellschaftet.

Die in Hanfsamen enthaltene Gamma-Linolensäure produziert im Körper das Prostaglandin E1, welches die Wirkung von Prolaktin hemmt. In einer Studie konnte festgestellt werden, dass Frauen mit PMS eine signifikante Verbesserung ihrer Symptome beschrieben, nachdem sie täglich ein Gramm essenzielle Fettsäuren aufnahmen – darunter auch 210 Milligramm Gamma-Linolensäure. Auch das Nachtkerzenöl, das ebenfalls viel Gamma-Linolensäure enthält, zeigte in einer Studie bei PMS eine gute Wirksamkeit. Die Frauen litten weniger unter Brustschmerzen, Depressionen und Reizbarkeit. Diese Ergebnisse lassen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Hanfsamenöl übertragen.

Auch die Symptome, die bei Frauen in der Menopause auftreten, können sich wahrscheinlich dank der in Hanfsamen enthaltenen Gamma-Linolensäure lindern lassen. Hierzu müssen noch genauere Untersuchungen erfolgen, aber wahrscheinlich verringert die Gamma-Linolensäure Hormonungleichgewichte und Entzündungsprozesse während der Menopause. Gerade Frauen können daher nur davon profitieren, wenn sie regelmäßig Hanfsamen oder Hanfsamenöl verzehren.

6. Hanfsamen können die Verdauung fördern

Wenn du ganze Hanfsamen verzehrst, kann das dabei helfen, deine Verdauung zu regulieren. Ballaststoffe sind für deine Ernährung sehr wichtig und tragen nachweislich zu einer gesunden Verdauung bei. Dabei liefern dir insbesondere ganze Hanfsamen einen großen Anteil an unlöslichen und löslichen Ballaststoffen.

Hinweis:
Die in ganzen Hanfsamen enthaltenen Ballaststoffe sind zu 20 Prozent löslich. Die anderen 80 Prozent entfallen auf unlösliche Ballaststoffe.

Sowohl lösliche als auch unlösliche Ballaststoffe spielen für die Darmgesundheit eine wichtige Rolle:

  • Lösliche Ballaststoffe werden zu einer gelartigen Substanz, wenn sie mit Flüssigkeiten in Kontakt geraten. Sie bilden für gesunde Darmbakterien eine wichtige Nährstoffquelle und tragen zu einer ausgeglichenen Darmflora bei. Außerdem regulieren sie den Cholesterinspiegel und reduzieren Blutzuckeranstiege.
  • Unlösliche Ballaststoffe dienen dazu, dem Darminhalt Volumen zu verleihen. Die Nahrung und die Abfallprodukte passieren den Darm schneller. Überdies reduzieren sie wahrscheinlich das Diabetesrisiko.

Wenn du von den positiven Auswirkungen der Hanfsamen auf deine Verdauung profitieren möchtest, solltest du aber wirklich ganze Hanfsamen verzehren. Die geschälten Hanfsamen, die auch als Hanfherzen bezeichnet werden, enthalten dann kaum noch Ballaststoffe. Gerade die Schale ist nämlich sehr faserreich.

7. Hanfsamen können zu einem erholsamen Schlaf beitragen

Da Hanfsamen einen hohen Anteil an Magnesium enthalten, tragen sie unter Umständen auch zu einer guten Schlafqualität bei. Denn: Magnesium aktiviert Neurotransmitter im Körper, welche für die Informationsübertragung zwischen Gehirn und Nervensystem zuständig sind. Ein wichtiger Botenstoff im zentralen Nervensystem ist die Gamma-Aminobuttersäure (GABA). Sie hat die Hauptfunktion, neuronale, aktivierende Reize zu hemmen und die Kommunikation zwischen dem Nervensystem und dem Gehirn zu verlangsamen. Somit ist der Botenstoff wichtig für unseren Körper, um sich eine erholsame Nachtruhe vorzubereiten. Die Reizübertragung wird langsamer, die Muskeln können sich entspannen, Stress wird reduziert und das Einschlafen fällt leichter.

Da Magnesium dabei hilft, einen normalen GABA-Spiegel aufrechtzuerhalten, ist es wichtig für eine erholsame Nachtruhe. Verzehrst du häufig Hanfsamen, unterstützt dich das dabei, deinen Körper mit ausreichend Magnesium zu versorgen und Mangelerscheinungen wie Schlafstörungen vorzubeugen. Nebenbei kann das Restless-Legs-Syndrom verbessert werden, wenn du genügend Magnesium aufnimmst. Dieser hohe Bewegungsdrang in den Beinen hält viele Betroffene ebenfalls vom Einschlafen ab. Auch hier erweisen sich Hanfsamen zur Linderung als vorteilhaft.

Zusammenfassung

Hanfsamen sind hierzulande noch nicht allzu populär, aber es lohnt sich definitiv, sie in die eigene Ernährung bewusst zu integrieren, da sie einen guten Nährwert bieten. Sie liefern dir gesunde und essenzielle Fette, hochwertiges Eiweiß und eine breite Palette an Mineralien und Vitaminen. Dabei enthalten Hanfsamen allenfalls geringe Mengen von THC, dem psychoaktiven Stoff, der in Marihuana vorkommt und zu Rauschzuständen führt.

 

 

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