10 gesundheitliche Vorteile von Knoblauch

10 gesundheitliche Vorteile von Knoblauch

Die einen lieben ihn, die anderen meiden ihn: Knoblauch ist eine recht umstrittene Zutat beim Kochen. Fest steht, dass er ein sehr guter Geschmacksträger ist und sich daher als Würzmittel für viele herzhafte Speisen optimal eignet. Leider hinterlässt Knoblauch nach dem Verzehr aber auch einen unangenehmen Geschmack im Mund. Wer Knoblauch gegessen hat, dünstet außerdem einen typischen Geruch über die Haut und den Atem aus, der von den Mitmenschen oft als unangenehm empfunden wird.

Dennoch lohnt es sich, regelmäßig Knoblauch zu verzehren. Denn: Er liefert dir viele wertvolle Inhaltsstoffe, die mit bemerkenswerten gesundheitlichen Vorteilen für den gesamten Organismus verbunden sind. Lies hier, welche 10 positiven Auswirkungen der Knoblauchverzehr auf deinen Körper hat und wie du damit dein Herz, deinen Darm, deine Muskeln und dein Immunsystem schützt und stärkst.

Allicin – wichtigster Wirkstoff von Knoblauch

Knoblauch hat nachweislich eine gesundheitsfördernde Wirkung. Das liegt aktuellen Erkenntnissen zufolge mit hoher Wahrscheinlichkeit an dem Zusammenspiel mehrerer Inhaltsstoffe. Der Hauptwirkstoff im Knoblauch ist aber Allicin beziehungsweise dessen Vorstufe Alliin. Diese Aminosäure ist in Knoblauch in großen Mengen enthalten. Wenn du Knoblauch nun schälst, hackst, schneidest und/oder presst, werden die  Zellen verletzt und geraten in Kontakt mit dem Sauerstoff aus der Umgebungsluft. Dann wird die Aminosäure Alliin in Allicin umgewandelt.

Allicin wird im Körper verwendet, um den Spiegel zweier wichtiger Antioxidantien im Blut zu erhöhen. Diese sind dafür bekannt, dass sie sogenannte freie Radikale bekämpfen und oxidativem Stress entgegenwirken. Sie helfen dabei, Zellschäden zu reparieren und den vorzeitigen Alterungsprozess zu verlangsamen. Darüber hinaus wirkt sich Knoblauch aber auch noch auf andere Weise vorteilhaft auf deine Gesundheit aus. Das liegt unter anderem daran, dass er viele weitere wertvolle Inhalts- und Nährstoffe enthält:

  • Schwefelverbindungen wie Diallylsulfid, Ajoen und S-Allylcystein
  • ätherisches Öl
  • Flavonoide
  • Kalium
  • Calcium
  • Magnesium
  • Eisen
  • Vitamin C

Kein Wunder also, dass Knoblauch schon seit Jahrhunderten auch als Heilmittel eingesetzt wird.

Das sind die 10 besten gesundheitlichen Vorteile von Knoblauch

Aufgrund der wertvollen Inhalts- und Wirkstoffe von Knoblauch ist der Verzehr mit einer Vielzahl an Pluspunkten verbunden. Die 10 wichtigsten gesundheitlichen Vorteile sind:

1. Knoblauch wirkt antibakteriell

Knoblauch kann das Immunsystem bei der Abwehr von Bakterien unterstützen, denn er gilt als natürliches Antibiotikum. Die antibakterielle Wirkung hilft, Bakterien zu zerstören. Gleichzeitig wirken die enthaltenen Antioxidantien immunstärkend. Gerade in der kalten Jahreszeit kann Knoblauch dabei helfen, Erkältungen und Infekte zu vermeiden oder schon im Keim zu ersticken.

Viele Menschen greifen daher gleich bei den ersten Symptomen zu zwei Knoblauchzehen, zerdrücken diese und nehmen sie mit etwas Wasser zu sich. Das hilft in vielen Fällen, um Schlimmeres zu verhindern. Auch bei Zahnproblemen oder Akne kann Knoblauch aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung oft erfolgreich eingesetzt werden.

2. Knoblauch hilft beim Abnehmen

Wer sein Gewicht reduzieren möchte, kann in Knoblauch einen effektiven Helfer finden. Das hat zwei Gründe:

  1. Knoblauch kann den Energiestoffwechsel und die Verdauung anregen.
  2. Das enthaltene Allicin kann den Blutzuckerspiegel senken.

Demzufolge bleibt der Blutzuckerspiegel nach dem Essen auf einem niedrigen Niveau, wodurch Heißhungerattacken verhindert werden. Außerdem setzt der Körper weniger Energie in Fett um, was sich positiv auf die angestrebte Gewichtsreduktion auswirken kann.

3. Knoblauch ist gut fürs Gehirn

Neben Allicin enthält Knoblauch einen hohen Anteil an FruArg. Das ist ein Kohlenhydrat-Derivat, welches vor allem im Gehirn positive Auswirkungen hat. So schützt es beispielsweise die Gehirnzellen vor Schäden, die durch eine übersteigerte Antwort des Immunsystems auf äußere Einflüsse entstehen. Solche Einflüsse sind beispielsweise Luftverschmutzung, Alkohol oder Rauchen.

Überdies regt FruArg anscheinend auch die Produktion weiterer Antioxidantien an, die ebenfalls das Gehirn schützen können. Aktuell gehen Forscher davon aus, dass Knoblauch mit dem enthaltenen FruArg sogar Demenz vorbeugen könnte. Dieser Punkt muss im Rahmen weiterer Studien aber noch genauer erforscht werden, um eindeutige Zusammenhänge zu erkennen.

4. Knoblauch wirkt schlaffördernd

Knoblauch enthält Adenosin, welches die Ausschüttung von sämtlichen aktivierenden und belebenden Botenstoffen wie Dopamin, Noradrenalin und Acetylcholin blockiert. Dadurch weiten sich die Blutgefäße, wodurch der Blutdruck sinkt. Auf diese Weise kann Knoblauch dabei helfen, abends besser zur Ruhe zu kommen und schneller einzuschlafen.

5. Knoblauch kann vor einigen Krebsarten schützen

Knoblauch liefert viele sekundäre Pflanzenstoffe, die vor Zellschäden schützen können. Damit geht einher, dass das Risiko für bestimmte Krebsarten sinkt. Einige Anzeichen deuten darauf hin, dass die sekundären Pflanzenstoffe aus dem Knoblauch eine antikarzinogene Wirkung haben. Vor allem das Risiko für Magen- und Darmkrebs kann durch regelmäßigen Knoblauchkonsum womöglich reduziert werden. Zu diesem Punkt müssen aber ebenfalls noch weitere Studien durchgeführt werden.

6. Knoblauch schützt den Darm

Die zahlreichen im Knoblauch enthaltenen Schwefelverbindungen wirken keimtötend. Davon profitiert auch der Darm, denn Knoblauch kann Darmparasiten bekämpfen, welche die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen. Anders als bei einem Antibiotikum werden dabei aber nicht die nützlichen Darmbakterien getötet. Dementsprechend wirkt sich Knoblauch vorteilhaft auf die gesunde Darmflora aus und kann den Darm vor Erkrankungen und Entzündungen schützen.

7. Knoblauch schützt vor Haarausfall

Es ist bekannt, dass Knoblauch eine gefäßerweiternde Wirkung hat. Somit wird die Haut besser durchblutet – einschließlich der Kopfhaut. Das kann dazu beitragen, dass das Haarwachstum angeregt und Haarausfall verringert wird.

Wenn du Knoblauch gegen Haarausfall einsetzen willst, solltest du am besten aus einigen Zehen eine Paste herstellen, diese auf die Kopfhaut auftragen und sanft einmassieren.

Danach musst du die Haare gründlich waschen, da der Knoblauchgeruch sonst in deinen Haaren haften bleibt.

8. Knoblauch ist gut für die Knochen

Die Wunderknolle Knoblauch enthält zahlreiche Nährstoffe, die für eine gesunde Ernährung wichtig sind und sich positiv auf den gesamten Körper auswirken. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Vitamin B6
  • Vitamin C
  • Zink
  • Mangan

Diese stärken die Knochen, regen die Knochenbildung an und wirken sich positiv auf das Bindegewebe aus. Gerade, wer ein erhöhtes Risiko für Osteoporose hat, ist mit einem regelmäßigen Knoblauchverzehr daher gut beraten.

9. Knoblauch kräftigt das Herz-Kreislauf-System

Die sekundären Pflanzenstoffe, die im Knoblauch stecken – etwa Polyphenolen oder Sulfide –, haben eine gesundheitsfördernde Wirkung auf die Blutfette. Dies bestätigte eine Studie über die „Rolle der Verwendung von Knoblauch bei der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen“ schon im Jahr 2013. Demzufolge kann Knoblauch die schlechten Blutfette senken. Wenn weniger Lipide im Blut sind, verringert das den Cholesterinspiegel und reduziert das Risiko für eine gesundheitsschädliche Plaquebildung im Herz-Kreislauf-System.

Eine Studie aus dem Jahr 2019, die in der Zeitschrift „Experimental and Therapeutic Medicine“ veröffentlicht wurde, kam ebenfalls zu einem eindeutigen Schluss: Schon zwei Kapseln Knoblauchextrakt täglich – eingenommen über einen Zeitraum von zwei Monaten –, können bei Patienten mit Bluthochdruck den Blutdruck senken und einer Arterienverkalkung vorbeugen. Die Studienautoren schlussfolgerten, dass Knoblauch im Allgemeinen zur Herzgesundheit beitragen könne.

10. Knoblauch unterstützt Sportler beim Training

Schon in der Antike verzehrten die griechischen Athleten Knoblauch, bevor sie an einer sportlichen Veranstaltung teilnahmen. Damit wollten sie bessere Leistungen erreichen. Auch heute noch geht man davon aus, dass Knoblauch Sportler beim Training unterstützen kann. Denn: Es setzt Stickstoffmonoxid im Körper frei.

Diese Verbindung entspannt und senkt den Blutdruck. Gerade beim Lauftraining ist das von Vorteil, denn dadurch erhalten die arbeitenden Muskeln mehr Sauerstoff. Letztlich kann Knoblauch somit auch dabei helfen, dass sich Sportler nach dem Training schneller erholen, weil die Muskeln weniger Zeit für die Regeneration benötigen.

Hat Knoblauch auch Nebenwirkungen?

Keine Wirkung ohne Nebenwirkung – was für herkömmliche Arzneimittel gilt, trifft auch auf natürliche Heilmittel häufig zu. Knoblauch bildet hier keine Ausnahme. Gerade bei einem übermäßigen Verzehr können unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören:

  • Übelkeit
  • Sodbrennen
  • Bauchschmerzen
  • Verdauungsstörungen

Generell solltest du es mit dem Verzehr von Knoblauch daher auch nicht übertreiben.

Knoblauch hat eine blutverdünnende Wirkung. Deshalb kann er die Wirkung von blutverdünnenden Medikamenten verstärken. Dazu gehört zum Beispiel Aspirin. Leidest du unter Blutgerinnungsstörungen, ist es ratsam, einen übermäßigen Verzehr von Knoblauch zu vermeiden.

Ein weiterer lästiger Nebeneffekt besteht darin, dass der Knoblauchverzehr den Geruch von Atem und Haut verändern kann. Da der dominante und langanhaltende Geruch vor allem von den Ölen kommt, die im Trieb des Knoblauchs enthalten sind, kannst du diesen vor dem Kochen entfernen. Dadurch lässt sich der unangenehme Geruch und der Geschmack auf der Zunge etwas lindern.

Wie viel Knoblauch solltest du essen?

Es gibt keine pauschalen Empfehlungen, wie viel Knoblauch am Tag du essen solltest, um die positiven Effekte zu spüren. Im Allgemeinen sollte eine Knoblauchzehe täglich ausreichend sein.

Falls du schon Allicin als Arzneimittel einnimmst, darf die Höchstmenge von fünf Milligramm am Tag nicht überschritten werden. Dann solltest du lieber etwas weniger Knoblauch essen.

Von mehr als vier Zehen am Tag wird abgeraten, denn dann könnte es zu oben beschriebenen Nebenwirkungen kommen.

Knoblauch zubereiten – aber richtig

Damit du die gesundheitlichen Vorteile von Knoblauch genießen kannst, ist vor allem die Zubereitung wichtig. Experten empfehlen, Knoblauch direkt roh zu genießen, denn dann wirkt das darin enthaltene Allicin am besten. Beim Erhitzen werden hingegen schon einige wertvolle Inhaltsstoffe zerstört. Leider ist roher Knoblauch schärfer und intensiver als gekochter. Daher schmeckt er roh nicht jedem. Auch der unangenehme Geruch hält sich nach dem Verzehr von rohem Knoblauch länger. Dabei ist es immer noch gesünder, Knoblauch gegart zu essen, als komplett darauf zu verzichten.

Alternativ kannst du Knoblauch auch in Öl einlegen, um ihm die Schärfe zu nehmen. Werden rohe Knoblauchzehen in Öl eingelegt, wird der gesundheitsfördernde Effekt sogar noch verstärkt. Auch kurzes Kochen in Milch oder Wasser ist möglich, um Knoblauch die Schärfe zu nehmen. Ein allzu starkes Erhitzen ist aber nicht zu empfehlen, denn dann wird der Großteil des Allicins zerstört. Bei der Zubereitung ist das Schneiden immer besser als das Auspressen. Bei letzterem werden die Zellen nämlich zerstört und die Schwefelverbindungen treten aus.

Für alle, die den Geschmack von Knoblauch überhaupt nicht mögen, aber trotzdem nicht auf die gesundheitlichen Vorteile der Wunderknolle verzichten möchten, gibt es noch eine weitere Alternative: hoch dosierte Knoblauchkapseln. Diese sind mit Knoblauchpulver oder Knoblauchöl gefüllt und gewährleisten, dass der Wirkstoff optimal von deinem Körper aufgenommen werden kann. Die Verbraucherzentrale empfiehlt aber, vor der Einnahme von Knoblauchkapseln mit dem Arzt zu sprechen.

Zusammenfassung

Knoblauch gilt auch als Wunderknolle, denn er hat viele gesundheitsfördernde Wirkungen auf den gesamten Körper. Das ist vor allem dem Stoff Allicin zu verdanken, der darin enthalten ist und dazu beiträgt, Alterungsprozesse im Körper und Gehirn zu verzögern. Außerdem wirkt sich Knoblauch positiv auf das Immunsystem, das Herz, die Knochen, den Darm und die Muskeln aus.

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