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Was ist Limonen und wie wirkt dieses Terpen?

Limonen gehört zu den Terpenen, die unter anderem für das Aroma verantwortlich sind. Das Terpen Limonen kommt auch in anderen Pflanzen wie zum Beispiel der Minze, der Kiefer oder dem Wacholder vor und bringt eine Reihe von medizinischen Eigenschaften mit. Vielfach wird Limonen auch für die Parfümherstellung verwendet.

Limonen, das schmackhafte Terpen

Limonen gehört zu den schmackhaften Terpenen und ist neben den Cannabispflanzen auch noch in vielen anderen Pflanzen zu finden. Ebenso findet man es in Medikamenten, Kosmetika und in der Bio-Technologie. Limonen kann nicht nur angstlösend, sondern auch antibakteriell, antikarzinogen und immunstimmulierend wirken. Das Terpen Limonen wird in Kombination mit anderen Cannabinoiden in den Trichomen zahlreicher Cannabissorten produziert.

Limonen kommt in Form von zwei verschiedenen Enantiomere vor, und zwar dem R-+-Limonen und dem R—Limonen. Das Racemat aus diesen beiden Enantiomeren wird von Experten auch als Dipenten bezeichnet. Erstmals wurde Limonen 1878 von Gustave Bourchardat mittels Erhitzens von Isopren hergestellt. Weitere Namen für Limonen sind Carven, Dipenten, 1,8-p-Menthadien, p-Mentha-1,8-dien, 1-Methyl-4-Isopropenyl-1-Cyclohexen. Im reinen Zustand handelt es sich beim Terpinen Limonen um eine farblose, zitronenartig duftende Flüssigkeit, welches man sehr oft in Muskatnuss oder auch in Teebaumöl findet.

Durch eine schnelle Verdampfung der Monoterpene gelangt das Limonen schnell an die sensorischen Rezeptoren von Parasiten, Insekten und anderen Tieren. Dort wird der Geruch schnell mit Gift gleichgesetzt. Die Ausgangsverbindung dieser pflanzlichen Monoterpene ist meist ein Geranylpyrophosphat, also ein Bio-Molekül, das vielfach in ätherischen Ölen vorkommt. Bei den meisten Terpenen handelt es sich um reine Kohlenwasserstoffe.

Wie viele andere Terpene und Lösungsmittel kann das Limonen irritierend auf die Haut und die Atemorgane wirken. Dies kann zu wässrigen Augen und einer Gefäßerweiterung mit Auswirkung auf die Nase, die Lunge, die Augen und die Bronchien führen.

Die therapeutischen Eigenschaften von Limonen

Wie bereits erwähnt hat das Terpen Limonen eine Reihe von medizinischen Eigenschaften und soll so auch gesundheitliche Vorteile bieten.

  • Antidepressivum – Das Terpen Limonen soll, wie wissenschaftliche Studien bestätigen, stimmungsaufhellend wirken, denn es kann das homöostatische Gleichgewicht wiederherstellen, da es verschiedenen Immunsuppressionen bei Stress entgegenwirken kann. Insbesondere Aromatherapien mit einem Zitrusaroma können zu einer deutlichen Verbesserung bei Stimmungstiefs führen. Der Duftstoff der Zitrusfrüchte ist hierfür verantwortlich.
  • Antimykotikum – Die Vermehrung von Pilzen kann mit Limonen gehemmt werden. Dies gilt insbesondere für Pilze, welche Lebensmittel befallen.
  • Entzündungshemmend – Eine Reihe von wissenschaftlichen Studien deutet darauf hin, dass das Limonen entzündungshemmend wirken können. Aus diesem Grund wird diese Substanz oft bei einer Kolitis oder bei Asthma eingesetzt.
  • Hemmung bei Krebs – Zahlreiche Studien können belegen, dass Limonen auch krebshemmend wirken kann. Studien mit Mäusen und Ratten zeigen, dass das Terpen das Wachstum von Brusttumoren hemmt. Nachfolgende Studien mit Menschen haben eine Reduzierung von Brustkrebstumoren bestätigt. In anderen Studien wurde belegt, dass Limonen auch bei Lungen- und Hirnkrebs zu einer Apoptose, einem Zelltod von Krebszellen führt.
  • Angstlösend – Studien belegen, dass man mit dem Terpen Limonen effektiv gegen Angst und Stress vorgehen kann.
  • Stimulator für das Immunsystem – In wissenschaftlichen Studien wurde ausgewiesen, dass Limonen sich positiv auf das Immunsystem auswirken und dabei auch dessen Funktionen unterstützen können.

Limonen ist nicht giftig für den Menschen, dennoch kann es zu bestimmten allergischen Reaktionen kommen, wie eine Studie aus den USA beweist.

Limonen ist in welchen Cannabissorten enthalten?

Neben dem Myrcen ist das Terpen Limonen eines der meist vertretenen Wirkstoffe in zahlreichen Cannabissorten. Es handelt sich jedoch um einen Irrtum, wenn man denkt, dass Cannabispflanzen, die einen Geruch von Zitrusfrüchten haben, einen hohen Limonen-Anteil aufweisen. Den exakten Limonen-Anteil kann man nur mittels einer Analyse im Labor bestimmen.

Cannabispflanzen mit einer hohen Konzentration von Limonen sind:

  • Amnesia Kush
  • Purple Afghan Kush
  • Lemon Shining Silver Haze

Terpene und die Cannabis-Phytotherapie

Terpene sind reich an Duftstoffen und Aromen. Zudem tragen sie zu einer Verbesserung der Qualität von Obst und Gemüse bei, da sie an der Biosynthese von verschiedenen biochemischen Substanzen, wie zum Beispiel Hormone, Vitamine, Öle und Cannabinoide beteiligt sind. Terpene wie zum Beispiel das Limonen wird aus den Pflanzen und den ätherischen Ölen gewonnen. Diese finden dann in Kosmetik, Ernährung und Kräutermedizin ihren Einsatz. Auch in Wein und Bier findet man eine Reihe von Terpenen.

Terpene finden in Kosmetik, Ernährung und Kräutermedizin ihren Einsatz.
Terpene finden in Kosmetik, Ernährung und Kräutermedizin ihren Einsatz.

Terpene und Cannabinoide bilden hier eine Synergie, ein Zusammenspiel, welche in Studien belegt wurde. Durch diese Synthese wird die Wirkung von CBD, THC und anderen Cannabinoiden verändert und unter Umständen auch verstärkt. In den Trichomen des Harzes findet man rund 10 bis 20 % der Moleküle.

Die Wirkweise der verschiedenen Terpene

Sowohl die Inhaltsstoffe wie auch die Aromastoffe der verschiedenen Terpene und Terpenoide wirken sich unterschiedlich auf den menschlichen Körper und Organismus aus. Dabei werden die monocyclischen Monoterpene mit einem Cyclohexen-Gerüst in der Regel nach ihrer sekundären Zugehörigkeit der Stoffgruppen unterteilt.

Art Siedepunkt Aromen Wirkung Vorkommen medizinischer Nutzen
Myrcene (isomere Myrcene) 168 °C Moschus, Nelke, herbe Zitrone entspannend, sedierend, verstärkt den Effekt von THC Lorbeerblätter, Mango, Thymian, Zitrusfrüchten, Zitronengras, Menthol, Hopfen entzündungshemmend, keimreduzierend, pilzhemmend
Limonene 176 °C Orange, Zitrone, Orangenöl stimmungsaufhellend, stressabbauend Pfefferminze, Wacholder, Zitrusschalen angstlösend, pilzhemmend, als Antidepressivum, reguliert die Magensäure
Humulen 198 °C erdig, holzig unterdrückt den Appetit Hopfen, Koriander entzündungshemmend, keimreduzierend, schmerzlindernd
Pinene 155 °C Kiefer – pikant-süß Merkfähigkeit und Wachsamkeit werden erhöht Kiefernadeln, Nadelbäume, Salbei erweitert die Bronchien bei Asthma, entzündungshemmend
Linalool 198 °C Zitrus – blumig, würzig entspannend, sedierend Birke, Lavendel, Lorbeer, Rosenholz, Zitrusfrüchte, Minze, Zimt angstlösend, krampflösend, stressabbauend, schmerzlindernd, bei Schlaflosigkeit, Antidepressivum
Caryophyllene 160 °C Pfeffer, Holz – würzig bisher keine körperlichen Auswirkungen bekannt Basilikum, Hopfen, Nelken, Pfeffer, Oregano entzündungshemmend, krampflösend, schmerzlindernd, Antioxidationsmittel, bei Schlaflosigkeit
Carvon 231 °C Kümmelöl kann zu Allergien führen Kümmel, Krauseminze findet man in vielen Mundspülungen
Nerolidol in verschiedenen Kräutern; Zwiebeln vielfach als langanhaltende Duftnote in Wasch- und Reinigungsmitteln Ingwer, Jasmin, Teebaum, Lavendel, Zitronengras, Eukalyptus, Basilikum, Stevia, Thymian, Rosmarin entzündungshemmend, antioxidativ, wirkt bei Geschwüren

Terpene, wie zum Beispiel das Limonen findet man oft auch in Pharmazeutika, Desinfektionsmitteln und Haushaltsprodukten, wie zum Beispiel Menthol oder Terpineol.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Limonen

Im Vergleich mit THC findet man Limonen nie auf einer Liste mit überwachten Stoffen. Dies hat den Vorteil, dass Forscher das Terpen freier zur Erforschung und seinem möglichen Nutzen verwenden können. Zu den möglichen Nutzen von Limonen zählt die Wirkung als Antidepressivum oder auch als Anti-Krebsmittel. Des Weiteren kann das Limonen eine angstlösende, antibakterielle und immunstimulierende Wirkung zeigen.

Vielfach wird Limonen bei Diäten zur Gewichtsreduktion oder bei der Behandlung von Geschwüren oder einem Magenreflux eingesetzt. Es kann auch als Antiseptikum und als Insektizid dienen. Aktuell finden Studien zur Eignung von Limonen bei der Behandlung von Ängsten und Depressionen statt. Bei zahlreichen Probanden wurde eine Erhöhung von Aufmerksamkeit, Konzentration, Wohlbefinden und auch der Libido festgestellt.

Der Entourage-Effekt in der Medizin

In Großbritannien wurde das Spray Sativex für MS-Kranke auf den Markt gebracht. Das Spray besteht hauptsächlich aus Terpenen und Cannabinoiden, die aus der Hanfpflanze stammen. Betroffene nutzen das Spray bei Spastiken und sprühen es sich einfach in die Mundhöhle. Hier können die Schleimhäute den Wirkstoff gut absorbieren und es kann letztendlich zu einer besseren Motorik für die Betroffenen kommen.

Die Cannabinoide und die Terpene aus dem Spray können auf das Endocannabinoid-System des Menschen wirken und hier für den Entourage-Effekt sorgen. Forscher arbeiten stetig daran, diesen Entourage-Effekt noch zu verfeinern, sodass weitere Wirkungen möglich sind.

Zusammenfassung

Da die Kombination bzw. die Zusammensetzung von Terpenen und Cannabinoiden nie identisch ist, ist der Entourage-Effekt ein willkommener Nebeneffekt. Terpene, insbesondere das Limonen werden auch oft in der Lebensmittelbranche eingesetzt, um dort die Produkte vor Pilzen und dergleichen zu schützen.

Quellen und weiterführende Links

Artikelbild: ira_evva / Envato

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