Wie der PC den menschlichen Körper zerstört

Wie der Personal Computer den menschlichen Körper zerstört

Die Erfindung des Personal Computers (PC) geht bis in die 70er-Jahre zurück, doch erst im letzten Jahrzehnt ist die stundenlange Arbeit am Bildschirm zur Gewohnheit geworden. Auch in der Freizeit spielen der Computer oder andere Geräte wie Tablets und Smartphones eine immer größere Rolle. Bei längerer Nutzung ohne Pausen oder falscher Haltung am PC können jedoch schwere gesundheitlichen Folgen auftreten. Wie der Personal Computer den menschlichen Körper zerstören kann und wie du Langzeitfolgen vorbeugst, stellen wir dir in diesem Artikel vor.

Viele Mythen um die Augen bei häufiger PC-Nutzung

Durch die immer größere Zeit, die privat und beruflich am PC verbracht wird, gibt es vor allem Sorgen um die Gesundheit der Augen. Wenn es um die Belastung für die Augen durch die Arbeit im Büro geht, gilt häufig blaues Licht als Übeltäter. Besonders vor dem Schlafengehen soll das blaue Licht den Tag-Nacht-Rhythmus durcheinanderbringen und das Einschlafen erschweren. Zudem gibt es Ängste, dass durch die Arbeit am Bildschirm Netzhautschäden entstehen könnten.

In beiden Bereichen gab Professor Michael Bach vom Universitätsklinikum bei dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Ophthalmologie (DOG) jedoch Entwarnung. Eine dauerhafte gesundheitliche Schädigung des Augenlichts durch den Computerbildschirm ist nicht zu erwarten. Die ausgestrahlte Helligkeit von einem Monitor liegt deutlich unter der Helligkeit, die im Freien auf die Augen trifft. Selbst an Wintertagen ist die Helligkeit draußen um den Faktor 10 größer als die Helligkeit des Monitors.

Auch die Schlafprobleme werden nach Meinung des Professors überbewertet. Zwar kann blaues Licht das Einschlafen des Menschen verzögern, doch betrifft dies nicht nur Computer oder Tablet, sondern auch etwa die Helligkeit durch das Licht der Zimmerlampe. Zudem wird der Schlaf nur um wenige Minuten beeinträchtigt und es gibt am PC oder Smartphone leichte Lösungsmöglichkeiten. So kannst du durch ein Herunterregeln der Helligkeit des Bildschirms kurz vor dem Einschlafen potenziellen Problemen vorbeugen.

Selbst die Gefahr von Kurzsichtigkeit bei Kindern ist bei gesteigerter PC-Nutzung kaum ein Faktor, wie Professor Wolf Alexander Lagrèze bei der Konferenz bekannt gab. Weder der Lockdown durch Corona noch die letzten 15 Jahre mit zunehmender Nutzung von elektronischen Geräten lassen den Schluss zu, dass die Kurzsichtigkeit bei Kindern oder Erwachsenen deutlich gestiegen ist. Für die Kurzsichtigkeit sind die vererbten Gene wesentlich wichtiger als die Anzahl der Stunden, die man vor dem Computer verbringt.

Trotz des nicht bewiesenen Zusammenhangs zwischen Kurzsichtigkeit und längerem Arbeiten am Bildschirm solltest du deinen Augen regelmäßige Pausen gönnen. Dazu wird empfohlen, dass man alle 30 bis 40 Minuten in die Ferne schaut, um die Augen zu entlasten.

Fehlende Ergonomie begünstigt Rücken- und Nackenprobleme

Die Arbeit am Computer begünstigt auch Rücken- und Nackenprobleme, wenn am Schreibtisch eine falsche Haltung eingenommen wird oder stundenlang die gleiche Sitzposition besteht. Welche gesundheitlichen Folgen bei 20-jährigem Arbeiten im Büro auftreten können, zeigt die Puppe „Emma“, die für den Bericht „Work Colleague of the Future“ erstellt wurde. Ein gekrümmter Rücken und Nacken gehören zu den potenziellen Folgen einer falschen Ergonomie bei der Schreibtischarbeit.

Besonders längeres Sitzen ohne Pausen, ein Schreibtisch ohne Höheneinstellung oder ein schlechter Bürostuhl können sich langfristig negativ wirken. Die Folgen sind schleichend, sodass Rücken- oder Nackenschmerzen am Anfang noch ignoriert werden. Wird allerdings langfristig nicht auf die Ergonomie am Personal Computer geachtet, kann die Arbeit am Schreibtisch womöglich überhaupt nicht mehr ausgeführt werden.

Deshalb solltest du für deinen Arbeitsplatz auf eine ergonomische Ausstattung bestehen, damit das Risiko einer dauerhaften Fehlhaltung am Schreibtisch minimiert wird. So werden regelmäßige Bewegungspausen in einem Abstand von etwa einer Stunde empfohlen. Bei einem Stehschreibtisch sollte zudem zwischen Sitzen und Stehen gewechselt werden. Dadurch wird vermieden, dass der Körper den ganzen Tag lang die gleiche Haltung einnimmt.

Arbeitgeber sind nach Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) und Arbeitsschutzrichtlinien gesetzlich dazu verpflichtet, die Ergonomie am Arbeitsplatz sicherzustellen. Je nach Arbeitsplatz können dazu hochwertige Monitore oder ein höhenverstellbarer Schreibtisch zählen.

Langzeitprobleme für Hände bei falscher Nutzung des Personal Computers

In jüngeren Jahren treten auch immer mehr gesundheitliche Probleme an den Händen auf, die durch stundenlange Nutzung von Tastatur und Maus am Personal Computer ausgelöst werden. Selbst Laien haben vielfach bereits vom Karpaltunnelsyndrom gehört, das sich durch die Arbeit am PC weiter verschlimmern kann. Dabei wird ein Mittelnerv in der Hand eingeengt, was zu Taubheitsgefühlen und Schmerzen führen kann. Wird keine frühzeitige Behandlung in Anspruch genommen, kann das chronische Karpaltunnelsyndrom den Beruf am Schreibtisch unmöglich machen.

Das Repetitive-Strain-Injury-Syndrom (RSI), auch unter dem Namen Mausarm bekannt, kann ebenfalls auftreten, wenn du lange ohne Pausen am Computer arbeitest. Die Reizung der Sehnen entsteht durch eine Überlastung und kann chronisch werden, falls sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Deshalb solltest du auch deinen Händen bei der Arbeit mit dem PC regelmäßige Pausen gönnen und bei Problemen frühzeitig einen Arzt aufsuchen.

Zusammenfassung

Eine falsche Haltung oder längeres Arbeiten am PC ohne Pause kann zu schweren gesundheitlichen Folgen und einer Zerstörung des menschlichen Körpers führen. Während Kurzsichtigkeit oder Einschlafprobleme vom Computer kaum begünstigt werden, können Rücken-, Nacken- oder Handprobleme bis zur Frührente führen. Deshalb solltest du bei der Arbeit am Schreibtisch auf die richtige Haltung achten und eine Überlastung vermeiden.

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